Tauziehen um Carsharing-Plätze

In Wien sind von der Stadt bereits die ersten Plätze für die Autos eines Carsharing-Anbieters reserviert. Die Flächen wurden mittels Bodenmarkierungen und Verkehrszeichen gekennzeichnet. Doch das Vorgehen stößt nicht nur auf Zustimmung.

Auf lediglich 40 genehmigte Stellplätze hat sich die Stadtregierung mit den Bezirken und dem privaten Anbieter bisher in ganz Wien einigen können. Auch weil der Anbieter offenbar nicht alle angebotenen Plätze annehmen will, wie die SPÖ-Bezirksvorsteherin von Mariahilf, Renate Kaufmann sagte: „Was ich anbieten könnte, nämlich Plätze am Flohmarktplatz, lehnt der Anbieter ab, denn die sind ihm nicht prominent genug. Daher wird es in Mariahilf ab September noch kein entsprechendes Angebot geben“, sagte Kaufmann.

Erste Carsharing-Plätze in der Stadt reserviert

ORF

Erste Plätze bereits reserviert

Aber auch nicht alle Bezirksvorsteher sind damit einverstanden, öffentliche Fläche für die Carsharing-Anbieter abzutreten. So kündigte Ursula Stenzel, Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt (ÖVP), an, keine Parkplätze herzugeben. Auch die Bezirksvorstehung Margareten war zunächst nicht bereit, Plätze abzutreten.

Weitere Gespräche mit Bezirken notwendig

„Seitens mancher Bezirke wurden wegen der Standortvorschläge Bedenken geäußert“, hieß es dazu auch in einer Aussendung der Grünen. „Wir haben mit den Bezirken vereinbart, dass in den nächsten Tagen die Standorte noch einmal geprüft werden, sowie Vorschläge für Alternativstandorte eingebracht werden“, so der Grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch.

Neuer Mitbewerber ab September

Ab September erweitert das US-Unternehmen Zipcar, das zueltezt carsharing.at übernommen hat, sein Angebot um 200 Autos, im Oktober steigt dann Easymotion mit „200 bis 250 Pkws“ neu in den Wiener Carsharing-Markt ein. Wie Zipcar ist auch die Firma car2go bereits seit einiger Zeit in Wien vertreten - mehr dazu in Carsharing: Neuer Mitbewerber ab Herbst.

Anders als die Mitbewerber setzt man bei car2go nicht auf fixe Stellplätze der Leihautos. Die Konkurrenz setzt hingegen auf fixe Stellplätze und hat die Autos bislang in Garagen geparkt. Die von der Stadt zur Verfügung gestellten Flächen sollen zunächst von den Anbietern gratis benutzt werden dürfen, damit diese ihre Autos sichtbar im Stadtbild präsentieren können.

Die Anbieter zahlen derzeit die ersten drei Jahre lang keine Gebühr für diese Parkplätze - um den öffentlichen Platz für die Betreiber attraktiv zu machen. Die Förderung der Stadt läuft im vierten Jahr aus. Dann sind 1.200 Euro pro Jahr zu zahlen, wie Maresch erläuterte. Allerdings ist das Tarifzuckerl nur befristet. Unternehmen, die ab 2014 neu einen Platz anmieten, zahlen sogleich den vollen Preis. Die Verträge laufen jeweils sechs Jahre.

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