Konsequenzen nach Derby-Ausschreitungen

Nach den Ausschreitungen beim Fußballderby am Sonntag ist die Wiener Polizei jetzt damit beschäftigt zu analysieren, wo Fehler passiert sind. Bis zu 200 Rapid-Hooligans hatten Austria-Fans vor den Kassen der Osttribüne attackiert. Fazit: fünf Verletzte und drei Festnahmen.

Eine Sicherheitspanne dürfte vor dem Spiel beim Dirigieren der Fanströme passiert sein. Normalerweise sammeln sich Rapid-Fans vor einem Spiel in der Generali-Arena auf dem Reumannplatz, von dort werden sie dann von der Polizei zu ihrer Tribüne geleitet. Sonntagnachmittag trafen sich aber bis zu 200 Rapid-Hooligans nicht beim Reumannplatz, sondern auf der Laaer-Berg-Straße.

Kaum Polizisten bei der Osttribüne

Von hinten gelangten die Fans dann über eine Kleingartensiedlung zur Osttribüne, wo sich die Haupttribüne der Austria-Anhänger befindet. Dort kam es zur Massenschlägerei. Zu der Zeit waren auch einige Familien mit Kindern in dem Bereich - mehr dazu in Derby-Krawalle: Mehrere Verletzte. Dieser Weg zum Stadion war offensichtlich ungesichert. Auch bei der Osttribüne selbst standen kaum Beamte, wie Polizeisprecher Roman Hahslinger eingestehen musste: „Da muss man schauen, wie das passieren konnte.“

Inoffiziellen Informationen zufolge waren bei dem Derby überhaupt zu wenige Polizisten im Einsatz. Das wird von Seiten der Polizei dementiert. Genaue Zahlen über die Mannstärke kann oder will man nicht nennen. Am Montagnachmittag werden bei der Polizei in einer Sitzung etwaige Fehler diskutiert. In den nächsten Tagen will man auch mit der Bundesliga und Rapid über den Vorfall sprechen.

Videomaterial wird ausgewertet

Bei Rapid wird jetzt das Videomaterial ausgewertet, um die Angreifer auszuforschen. Eine Stunde nach dem Match kam es zu einem weiteren Vorfall. Beim Reumannplatz gerieten zwei Austria-Anhänger mit zwei anderen Fans aneinander. Zwei Personen erlitten Platzwunden, die anderen beiden wurden von der Polizei gefasst und angezeigt.

Immer wieder gibt es Probleme mit rabiaten Fans: So kam es etwa im Sommer zu schweren Ausschreitungen beim Europa-League-Spiel in Saloniki - mehr dazu Rapid: Geldstrafe und Geisterspiel.

Aus sportlicher Sicht feierte die Austria einen souveränen 2:0-Heimsieg gegen Rapid. Rapid liegt in der Tabelle nun drei Punkte hinter der Austria - mehr dazu in sport.ORF.at.