Auhof: Wohnen über dem Supermarkt

Für Wohnen auf dem Supermarkt als neue Strategie gegen hohe Grundstückspreise in Wien machen sich die Grünen stark. Am Dienstag hat der grüne Planungssprecher Christoph Chorherr ein für das Auhof-Center geplantes entsprechendes Projekt vorgestellt.

„Explodierende Grundstückspreise, steigende Wohnkosten und eine hohe Nachfrage nach Immobilien machen es notwendig, neue Wege in der Stadtplanung zu gehen“, sagte Chorherr. Die Wiener Bevölkerung sei im Vorjahr um 24.255 Menschen gewachsen. Für sie alle müssten Wohnungen gebaut werden, doch die Grundstückskosten würden explodieren, die Wohnkosten steigen. Daher schlägt Chorherr als Alternative vor, dort zu bauen, wo schon etwas steht - zum Beispiel wie in Auhof geplant auf einem Supermarkt.

70 Wohnungen auf dem Aufhof-Center

Die Stadt werde versuchen, dort geförderten Wohnbau zu ermöglichen, wo es bereits Objekte gebe, der vorhandene Platz aber nicht optimal genutzt sei. Das gilt vor allem für frei stehende Supermärkte, die eine „totale Platzverschwendung“, aber relativ einfach zu überbauen seien.

Das soll beim Auhof-Center ab dem kommenden Jahr geschehen. Der Betreiber des Einkaufszentrums will noch weiter ausbauen. Dabei soll ein Bauträger auf dem Zentrum 70 Wohnungen errichten. Diese sollen erschwinglich sein und zum Teil sogar unter dem Preisniveau von Gemeindewohnungen liegen. Das sei damit begründet, dass kein Grund gekauft werden muss, so Chorherr. Der Bauträger zahlt lediglich für die Überbauungsrechte, was für den Betreiber des Einkaufszentrums gleichzeitig einen Erlös bedeute.

Chorherr für „kompakte Stadt“

Laut Chorherr sind weitere ähnliche Projekte in Vorbereitung. Er ist überzeugt, dass sich auch ganze Gewerbegebiete dafür eignen, überbaut zu werden. Als Beispiel nannte er den Gewerbepark Stadlau.

Mit der neuen Strategie will Chorherr von reinen Monofunktionen wie Regionen für Handel, Regionen für Wohnbau, Regionen für Bürobau abgehen und schrittweise eine Durchmischung aller Funktionen erreichen. „Die Lösung heißt ‚kompakte Stadt‘“, so Chorherr.

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