Abdullah-Zentrum: Leiter bestätigt

Drei Wochen vor der Eröffnung des König-Abdullah-Zentrums für Interreligiösen Dialog in Wien ist das Leitungs-Team bestätigt worden. Stellvertreterin von Leiter Faisal bin Abdulrahman Muaamar ist die frühere Justizministerin Claudia Bandion-Ortner.

Bei einem Treffen in Wien haben die Gründungsstaaten des King Abdullah Bin Abdulaziz International Centre for Interreligious and Intercultural Dialogue (KAICIID) die bisher geleisteten Arbeiten des Zentrums bestätigt. Der interimistische Leiter Faisal bin Abdulrahman Muaamar wurde als Secretary General zum Leiter bestimmt, Claudia Bandion-Ortner trägt den Titel Deputy Secretary General. Der Vatikan erhielt einen Status als Founding Observer.

„Als ehemalige Richterin ist mir die Bedeutung des Dialoges bei der Lösung von Konflikten sehr bewusst. Und ich betrachte es als seine große Ehre für Österreich, Gastgeberland für KAICIID zu sein“, meinte Bandion-Ortner nach dem Treffen.

Prince Abdulaziz Bin Abdullah Bin Abdulaziz, Reinhold Lopatka, H.E. Faisal Abdulrahman Bin Muaammar, Claudia Bandion-Ortner, Mohammed Al Salloum

APA/KAICIID / obs

Die beiden Leitungskräfte mit Staatssekretär Reinhold Lopatka, dem stellvertretenden Außenminister Saudi-Arabiens, Abdulaziz Bin Abdullah Bin Abdulaziz, und Mohammed Al Salloum, Botschafter Saudia-Arabiens in Österreich]

Als völkerrechtliche Paten des Zentrums hatten im Vorjahr Österreich, Spanien und Saudi-Arabien einen Gründungsvertrag unterschrieben. Der Heilige Stuhl war Gründungsmitglied mit Beobachterstatus. Die Eröffnung findet am 26. November statt - mehr dazu in Dialogzentrum soll Religionsfreiheit fördern.

Kritik der Oppositionsparteien

Das Zentrum soll den Dialog zwischen den Glaubensgemeinschaften fördern. Das Board of Directors besteht aus hochrangigen Vertretern der fünf Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus) und legt die inhaltlichen Aktivitäten des Zentrums fest.

Künftig soll ein Advisory Forum mit 100 Repräsentanten anderer Religionen, kultureller Institutionen und internationaler Organisationen eine zusätzliche Facette des interkulturellen und interreligiösen Dialogs darstellen.

Kritiker, darunter Grüne und FPÖ im Nationalrat, werfen dem Zentrum allerdings vor, als Feigenblatt für die religiöse Intoleranz in Saudi-Arabien zu dienen. In dem Golfstaat ist die Ausübung anderer Religionen als dem Islam verboten - mehr dazu in „König Abdullah Zentrum“: Umstrittener Beschluss.

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