Vassilakou will Mietobergrenze

Die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou hat mit einem Vorschlag aufhorchen lassen: In der Volksbefragung zum Parkpickerl im Februar soll neben anderen Themen auch gefragt werden, ob die Wienerinnen und Wiener für eine Obergrenze bei Wohnungsmieten sind.

„Die Mieten in Wien am privaten Sektor explodieren. Ich finde: Sieben Euro pro Quadratmeter sind genug“, sagte Vassilakou gegenüber „Österreich“. Die steigenden Mieten sind laut Vassilakou derzeit „das mit Abstand größte Problem“ der Wiener.

Wenn die Befragung der Wienerinnen und Wiener klar für eine gesetzliche Mietzinsobergrenze ausfällt, soll eine gesetzliche Regelung kommen, „dass der Mietzins in Wien - ohne Sonderausstattung - mit sieben Euro pro Quadratmeter begrenzt wird“. Weil es sich beim Mietrechtsgesetz um ein Bundesgesetz handelt, brauchte Vassilakou allerdings die Unterstützung des Bundes.

ÖVP und FPÖ sehen KPÖ-Nähe

Bei ihren politischen Mitbewerbern stieß Vassilakous Idee auf wenig Gegenliebe. FPÖ-Wohnbausprecherin Henriette Frank lehnte in einer Aussendung „planwirtschaftliche Mietzinsobergrenzen“ im privaten Wohnbau ab und unterstellte Vassilakou Wohnungspolitik der Marke „Moskau 1982“.

Auch der Wiener ÖVP-Chef Manfred Juraczka sah die Grünen auf den Spuren der KPÖ. Klar sei, dass bei Umsetzung dieses Vorschlags jegliche Bautätigkeit in Wien eingestellt würde, weil sie sich schlicht und einfach nicht mehr rechne. Er forderte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) auf, seiner Vizebürgermeisterin eine längere Auszeit zu gönnen.

Öffentliche Zustimmung erntete die Grüne tatsächlich nur von Kommunisten. „Es ist gut, dass die Wiener Grünen auf den Spuren der KPÖ wandeln“, freute sich die Grazer Stadträtin Elke Kahr in einer Aussendung. Sie plädierte für finanzierbare Mieten, erst am Samstag seien in deutschen Städten Tausende Menschen dafür auf die Straße gegangen.

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