Generalplaner für Parlament gesucht

Im Parlament hat sich am Donnerstag die Kommission zur Auswahl eines Generalplaners für die Sanierung des historischen Parlamentsgebäudes konstituiert. In einem Jahr soll es eine Entscheidung geben.

Im nächsten Schritt werden die Generalplaner-Leistungen für die Gesamtsanierung des Parlaments europaweit ausgeschrieben - und zwar als zweistufiges Verfahren. Die Veröffentlichung der Ausschreibung ist für Ende Jänner 2013 geplant.

Zehn best-geeigneten Bewerber ermitteln

In einer ersten Stufe sollen die zehn best-geeigneten Bewerber ausgewählt werden. In der zweiten Phase werden diese dann eingeladen, „gestalterische, funktionale, technische und organisatorische Lösungsansätze auszuarbeiten“, wie es hieß. In der Folge wird über die Vertragsmodalitäten verhandelt.

Sitzungssaal des Nationalrats im Parlament

Parlamentsdirektion/Stefan Olah

Komplettsanierung inklusive Plenarsaal wird geplant

In die Planung der Gesamtsanierung des Parlamentsgebäudes wird auch der Nationalratssitzungssaal einbezogen werden, so die Parlamentsdirektion. Die geteilte Zuständigkeiten für Gesamtsanierung und Teilsanierung des Nationalratssitzungssaales würden nämlich „gravierende Schnittstellenprobleme mit hohen Qualitäts- und Kostenrisiken“ nach sich ziehen, so die Begründung.

Zuletzt hatte es einen Streit zwischen einem Linzer Architekten, der den Plenarsaal im Parlament hätte umbauen sollen, und der Parlamentsdirektion gegeben. Der Auftrag war zuvor widerrufen worden, der Architekt hatte Einspruch erhoben, laut Bundesvergabeamts war die Entscheidung aber rechtens - mehr dazu in Parlament: Architekt blitzt mit Beschwerde ab.

Mehrere Architekten entscheiden mit

Das Gremium zur Findung eines Generalplaners ist jedenfalls prominent besetzt: Mit dabei sind die Architekten Walter Angonese, Boris Podrecca, Marta Schreieck und Jan Söndergaard sowie Detlef Heck. Den Vorsitz übernimmt Ernst Beneder, sein Stellvertreter ist Martin Treberspurg. Seitens des Parlaments sind Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ), Bundesratspräsident Georg Keuschnigg (ÖVP), der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (ÖVP) sowie Parlamentsdirektor Harald Dossi vertreten.

Einem Prüfbericht des Rechnungshofs (RH) zufolge könnte die geplante Sanierung des Parlaments bis zu 500 Mio. Euro kosten. Das Projektmanagement wurde zuletzt kritisiert - mehr dazu in 500 Mio. Euro für Parlamentssanierung?

Das Parlament übersiedelt unterdessen 2016 vielleicht in die alte Wirtschaftsuni. Es gibt angeblich in Wien nicht viele Gebäude, die sich als Ausweichquartier eigenen würden - mehr dazu in WU: Ausweichquartier für Parlament?.

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