Serienvergewaltiger aus U6 gefasst

Die Polizei hat am Sonntag den gesuchten mutmaßlichen Serienvergewaltiger aus der U6 in Ungarn gefasst. Der 28-Jährige wird verdächtigt, drei Frauen vergewaltigt zu haben, nachdem er sie in der U6 beobachtet hatte. Der Mann soll nach Österreich überstellt werden.

„Der Mann ist in Ungarn in eine Polizeikontrolle gekommen. Er war mit dem Zug Richtung Rumänien unterwegs. Die Fahnder sind dann auf den europäischen Haftbefehl gestoßen und haben den Mann noch im Zug festgenommen“, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger gegenüber Radio Wien. Offenbar wollte der Mann vor den österreichischen Ermittlern fliehen. Nach eigenen Angaben wollte sich der Verdächtige in die Türkei absetzen.

Die Festnahme erfolgte gegen 22.30 Uhr in der ungarischen Ortschaft Lokoshaza. Die Überstellung nach Wien wird vermutlich einige Tage dauern. Die notwendigen Schritte wurden laut Polizei eingeleitet. Mit der ersten Einvernahme in Wien rechnen die Beamten „Ende der ersten Jännerwoche“, sagte Keiblinger.

Hausdurchsuchung an Meldeadresse

Der 28-jährige türkische Staatsbürger ist laut Polizei nicht einschlägig vorbestraft, war aber wegen Vermögensdelikten, gefährlicher Drohung und Körperverletzung amtsbekannt. Deshalb konnte ein europäischer Haftbefehl mit einem Fahndungsfoto in sehr guter Qualität ausgefertigt werden.

Bereits am Samstagvormittag führten die zuständigen Kriminalbeamten gemeinsam mit der Sondereinheit WEGA eine Hausdurchsuchung bei der Meldeadresse des Verdächtigen in Wien durch. Dieser wurde allerdings nicht in der Wohnung angetroffen. „Es handelt sich hier definitiv um eine Scheinadresse“, hieß es von der Polizei - mehr dazu in Serienvergewaltiger: Identität geklärt.

Opfer in der U6 ausgesucht

Mindestens dreimal hat der Vergewaltiger Frauen in der Linie U6 ausgesucht, immer in den Nacht- und frühen Morgenstunden. Er verfolgte seine Opfer, nachdem sie die U-Bahn verlassen hatten, und attackierte sie - manchmal nahe den Stationen, manchmal weiter weg. Damit die Frauen keinen Notruf absetzen konnten, raubte er ihre Handys. Auch das Bargeld mussten die vergewaltigten Frauen aushändigen - mehr dazu in Fahndungsfotos veröffentlicht.