Mehr Menschen in der „Gruft“

Die Zahl der Menschen, die im Caritas-Betreuungszentrum „Gruft“ einen Schlafplatz gesucht oder eine Mahlzeit zu sich genommen haben, ist im Vorjahr gestiegen. Bei dem im Dezember eingerichteten Kältetelefon gab es über 300 Hinweise.

19.453 Nächtigungen wurden im Vorjahr verzeichnet, laut Caritas ist das ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2011. 97.285 Mahlzeiten wurden ausgegeben, so viele wie noch nie seit Bestehen der „Gruft“. 1.700 Personen wurden durch Sozialarbeiter betreut, dabei wurden 18.500 Beratungsgespräche geführt. Über 400 Menschen konnten aus der „Gruft“ an einen festen Wohnsitz vermittelt werden.

„Armut und Obdachlosigkeit sind ein Stück Realität in unserem Land. Die Nachfrage in unseren Einrichtungen bestätigt dies leider“, meinte Caritasdirektor Michael Landau zu den Zahlen.

Blick in den Aufenthaltsraum der Gruft; 1. 12.2011

APA/GEORG HOCHMUTH

19.453 Nächtigungen gab es 2012 in der „Gruft“

306 Anrufe bei Kältetelefon

Im Dezember 2012 hat die Caritas ein Kältetelefon eingerichtet, dabei können Anrufer Informationen zu Zeit, Ort und Beschreibung einer akut obdachlosen Person angeben. Im Rahmen des Nachtstreetworks gehen Sozialarbeiter der „Gruft“ dann den Hinweisen nach. Bisher sind 306 Anrufe registriert worden. Die Hinweise führten laut Caritas unter anderem zu einer Frau, die allein im Wald lebte oder zu einem lang verschollenen Klienten der „Gruft“ am Rennweg.

Der Streetwork ist während der Wintermonate erhöht worden. Sozialarbeiter sind in sechs Nächten sowie an zwei Tagen auch untertags unterwegs. Im Vorjahr sind bei den Streetworks 3.700 Gespräche mit obdachlosen Personen geführt worden. Die Sozialarbeiter bieten den Betroffenen individuelle Hilfe an, bringen sie in eines der Notquartiere oder verteilen winterfeste Schlafsäcke.

Andrang auf Notquartiere

Wegen der tiefen Temperaturen sind die Notquartiere in Wien in den vergangenen Tagen gestürmt worden. Als „angespannt, aber unter Kontrolle“ bezeichnete ein Caritas-Sprecher die Lage - mehr dazu in Schnee: Großer Andrang auf Notquartiere.

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