Caritas wegen Hungerstreiks besorgt

Die Caritas hat sich besorgt um den Gesundheitszustand der Flüchtlinge in der Votivkirche gezeigt. Dieser habe sich zum Teil „drastisch verschlechtert“. Die Flüchtlinge wollen daran aber festhalten.

Der Gesundheitszustand habe sich zum Teil „drastisch verschlechtert“, denn einige der Hungerstreikenden dürften „viel zu wenig trinken“, stellte Caritas Wien-Sprecher Klaus Schwertner fest. Allein in den vergangenen 48 Stunden habe es rund ein Dutzend Rettungseinsätze wegen medizinischer Notfälle gegeben.

Weiterhin befinden sich knapp 50 Personen in der Kirche, teilweise in Hungerstreik und diesen werde man auch nicht aufgeben, erklärte Mir Jahangir. „Die Situation ist nicht neu“, niemand zeige jedoch Verantwortlichkeit, kritisierte der Flüchtling. Er pocht weiterhin auf den Dialog mit der Politik und lädt Vertreter aller politischen Richtungen, egal ob links oder rechts, ein.

Fotos: Asylwerber in der Votivkirche

Aufruf an Zivilgesellschaft gerichtet

Dem jüngst bekannt gewordenen Evaluierungsbericht des Innenministeriums zur Räumung des Camps im Sigmund-Freud-Park Ende letzten Jahres konnten die Flüchtlinge nichts abgewinnen. „Nichts ist ok“, erklärte dazu einer der Aktivisten.

Laut dem Bericht ist die Räumung „verhältnismäßig“ gewesen und korrekt vollzogen worden - mehr dazu in Votivpark: Räumung „verhältnismäßig“. Laut Angaben der Flüchtlinge befinden sich außerdem derzeit drei Personen aus ihrem Kreis in Schubhaft.

Die Aktivisten appellierten an die Zivilgesellschaft, sie zu unterstützen und an der Demonstration am Samstag teilzunehmen. Organisator Ruster erklärte die Ziele des Protests. So gehe es zum einen um Solidarität mit der Flüchtlingsbewegung, zum anderen müsse „Schluss sein mit der Repression“ sein und drittens werde der Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylwerber gefordert.

Aktivisten kritisieren Caritas

Kritik äußerten sie auch an der Caritas. Diese würde Namen von einer Liste streichen, auf der jene Flüchtlinge und Unterstützer verzeichnet sind, die Zugang zur Kirche erhalten. „Gleichzeitig dürfen Nazis stundenlang in der Kirche bleiben“, kritisierte Demo-Organisator Tilman Ruster mit Verweis auf den Auftritt der rechtsgerichteten Gruppe „Die Identitären Wiens“ am Wochenende in der Votivkirche - mehr dazu in Votivkirche kurzfristig besetzt.

Die Erzdiözese Wien wies die Kritik zurück. Diese Liste sei gemeinsam mit den Betroffenen erstellt und nicht verändert worden, erklärte der Sprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller. Im Dezember sei gemeinsam mit den Flüchtlingen eine Liste erstellt worden, die 63 Namen von Personen enthalte, die Kirchenasyl erhalten haben.

An dieser Liste habe sich seines Wissens auch nichts geändert, erklärte Prüller. Weiters sei eine Regelung getroffen worden, wonach sich fünf Unterstützer in der Kirche befinden dürfen. „Von uns wurde niemand weggestrichen oder dazu geschrieben“, so Prüller.

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