Lueger-Denkmal bald mit Zusatztafel?

Das Karl-Lueger-Denkmal in der Inneren Stadt könnte bald durch eine Zusatztafel mit erklärenden Informationen zur Figur des umstrittenen früheren Wiener Bürgermeisters ergänzt werden. Konkrete Beschlüsse gibt es noch nicht.

Lueger-Denkmal

APA/ Roland Schlager

Hinweistafel für Lueger bald möglich

Die Kulturkommission des ersten Bezirks arbeitet mit Unterstützung des Zeithistorikers Oliver Rathkolb gerade an der Umsetzung, bestätigte Kommissionsvorsitzende Maria Graff (ÖVP) einen Bericht der „Bezirkszeitung“. Man müsse die Sache sorgfältig vorbereiten, so Graff. Insofern werde es bis zur Realisierung noch einige Zeit dauern. Man strebe jedenfalls verantwortungsvolle Information an.

Textvorschlag vorhanden

Ziel sei es, die Tafel einstimmig im Bezirksparlament zu beschließen. Laut Bericht gibt es schon einen Textvorschlag Rathkolbs, der festhält, dass Lueger ein „aktiver Bestandteil einer letztlich katastrophalen Entwicklung Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war“.

Karl Lueger (1844-1910) gilt einerseits als wichtiger Kommunalpolitiker, andererseits aber auch als Begründer des populistischen Antisemitismus. In den vergangenen Jahren hatten sich auch Bürgermeister Michael Häupl und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (beide SPÖ) hinsichtlich einer Erklärungstafel keinesfalls abgeneigt gezeigt.

Lueger-Ring bereits umbenannt

Der frühere Bürgermeister Wiens ist in Form von Denkmälern und Platzbenennungen einigermaßen präsent in der Stadt. Im Vorjahr wurde nach langer Debatte die prominente Adresse „Dr.-Karl-Lueger-Ring“, an dem auch die Hauptuniversität und das Burgtheater liegen, in Universitätsring umbenannt - mehr dazu in Lueger-Ring heißt nun Universitätsring.

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