Mariahilfer Straße: Anrainer gegen Autos

Die Anrainer haben sich bei einer Befragung mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass zwei maßgebliche Querungen auf der Mariahilfer Straße verkehrsberuhigt bzw. unterbrochen werden. Der Durchzugsverkehr soll so unterbunden werden.

Bei den betroffenen Querungen handelt sich um die Straßenzüge Otto-Bauer-Gasse/Zieglergasse sowie Schottenfeldgasse/Webgasse. Sie sollen künftig keine Durchzugsverbindungen mehr sein.

Mariahilfer Straße

APA/Herbert Pfarrhofer

Deutlich weniger Autos auf der Mariahilfer Straße sind das Ziel der Maßnahmen

Nur noch Zufahren möglich

Laut einer Aussendung der Stadt bzw. der Bezirke Mariahilf und Nebau haben sich 44,2 Prozent der betroffenen Anrainerinnen und Anrainer an der Befragung beteiligt. 66,57 Prozent stimmten für eine Beruhigung der Querung Otto-Bauer-Gasse/Zieglergasse, 55,07 Prozent sprachen sich beim Straßenzug Schottenfeldgasse/Webgasse dafür aus. Der innerhalb des Gürtels gelegene Teil der Mariahilfer Straße soll zu einem überwiegenden Teil vom Autoverkehr befreit werden. Zufahren bzw. Radfahren soll dort aber weiter möglich sein.

Umsetzung bis zum Sommer

Wie Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) betonte, seien nun die Grundlagen für die Erarbeitung der Verkehrslösung geschaffen. Diese werde in den kommenden Wochen fixiert und dann den Bürgern präsentiert, wie sie in der Aussendung ankündigte. Die Verkehrsberuhigung der Einkaufsmeile - bzw. der Querungen - wird laut Vassilakou dann im Sommer erfolgen. Die baulichen Maßnahmen werden 2014 durchgeführt.

Die Stadt erarbeitet derzeit ein umfassendes Verkehrskonzept, das Ausgleichsmaßnahmen in den Bezirken vorsieht. Es gehe darum sicherzustellen, dass Zufahrten in den Bezirken möglich bleiben und möglichst keine Nachteile für Bewohner und Gewerbetreibende entstehen, hieß es.

Wiener sollen sich bei Umgestaltung einbringen

Die Oberflächengestaltung der Mariahilfer Straße soll dann unter weiterer Beteiligung der Bevölkerung erfolgen. Dazu wird es unter anderem ab April eine Infobox am Ort des Geschehens geben. Dort können sich alle Wienerinnen und Wiener in den Gestaltungsprozess einbringen und Wünsche und Ideen abgeben, wie es hieß.

Zusätzlich werden auf der Mariahilfer Straße „Proberäume“ geschaffen, in denen an bestimmten Tagen die zukünftige Mariahilfer Straße „erlebbar“ gemacht werden soll. Kleinere Abschnitte sollen dabei vorübergehend vom Autoverkehr befreit werden.

ÖVP sieht „falsche“ Fragestellung

FPÖ und ÖVP zeigten sich kritisch: FPÖ-Verkehrssprecher Anton Mahdalik sah die direkte Demokratie durch Rot-Grün beschädigt. Leiden müssten nun jene Bewohner Mariahilfs und Neubaus, welche durch Verkehrsverlagerungen erhöhte Lärm- und Schadstoffbelastungen in Kauf zu nehmen hätten, zeigte er sich überzeugt.

ÖVP-Klubchef Fritz Aichinger sprach in einer Aussendung ebenfalls von falscher Fragestellung und falschem Adressatenkreis. Er wiederholte seine Forderung, alle Bewohner der beiden betroffenen Bezirke grundsätzlich darüber zu befragen, ob sie überhaupt für eine Neugestaltung der „Mahü“ sind. Die Volkspartei sammelt derzeit Unterschriften für eine Petition, die eine derartige Befragung zum Ziel hat.

Der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch sah sich hingegen zum Jubeln veranlasst. Das Befragungsergebnis bedeute Rückenwind und grünes Licht für die Neugestaltung der Mariahilfer Straße, so seine Interpretation - mehr dazu in Petition gegen Mariahilfer Straße neu.

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