Pflegeroboter „Hobbit“ vorgestellt
Mit Hilfe von Kameras, Sensoren und seinem Greifarm soll der federführend von der Technischen Universität (TU) Wien entwickelte „Hobbit“ seine primäre Aufgabe, nämlich das Sturzmanagement, erfüllen. Der Roboter soll zwar sehr schnell hellhörig werden, wenn sich etwas ereignet, das wie ein Sturz oder Kollaps aussieht, Alarm soll er aber nicht gleich schlagen.

APA/Helmut Fohringer
Roboter bewegt sich eigenständig durch die Räume und ist lernfähig
Ist scheinbar etwas passiert, versucht er zuerst mit der Person Kontakt aufzunehmen, indem er sie anspricht. Da er sich durch den Raum bewegen kann, ist es ihm möglich, die Situation von verschiedenen Blickwinkeln zu beurteilen, wenn er keine Rückmeldung erhält. Das soll Fehlalarme reduzieren und wiederum die Akzeptanz erhöhen.
Roboter soll langes Leben zu Hause ermöglichen
Das Ziel müsse sein, dass ältere Menschen so lange wie möglich zuhause leben können, erklärte Projektinitiator Christoph Gisinger, Institutsdirektor am HB. Stürze machen bei Personen, die älter als 65 sind, mittlerweile etwa 50 Prozent der Krankenhausaufnahmen ausmachen. Diese ziehen wiederum insgesamt sechs Prozent der Gesundheitskosten in Österreich nach sich, so der Mediziner.

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Noch „einige Jahre“ bis zur Marktreife
Derzeit „noch weit weg vom Produkt“
„Momentan sind wir zwar noch weit weg vom Produkt“, so Markus Vincze vom Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der TU, die ersten Tests hätten die Prototypen allerdings schon erfolgreich absolviert.
Bisher kann „Hobbit“ bereits den Boden von herumliegenden Gegenständen - also möglichen Auslösern für Stürze - befreien und Dinge holen, die er kennt. Er kann aber auch neue Gegenstände lernen, indem er sie auf seinem eingebauten Drehteller von allen Seiten betrachtet und dann speichert.
Abseits davon kann man mit ihm im Internet surfen, telefonieren, Musik oder Videos abspielen und Spiele spielen. Außerdem soll er seinen Besitzer auch ab und zu überraschen, indem er etwa einen Witz erzählt.
Kosten sollen 5.000 Euro nicht übersteigen
Seit Oktober 2012 arbeiten die Wissenschafter nun an dem von der EU geförderten Projekt, wie Vincze erklärte. Bis Februar 2014 will man die Prototypen weiter verbessern, um sie dann in Ein-Personen-Haushalten von Menschen, die älter als 70 Jahre sind, zu testen.
Diese Tests werden in Österreich, Schweden und Griechenland stattfinden. Bis zur Marktreife werde es zwar noch „einige Jahre“ dauern, der Roboter soll dann aber nicht mehr als 5.000 Euro kosten, erklärte der Forscher.