„Kardinalschlitten“ beschädigt

Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Samstag in Wien-Neubau das Kampagnenmobil des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien, den so genannten „Kardinalschlitten“, beschädigt. Die Initiatoren wollen das BVT einschalten.

„Leider können wir radikale Täter nicht ausschließen“, sagte Sepp Rothwangl, Mitinitiator des Volksbegehrens. Drohungen habe es seit dem Laufen der Kampagne gegeben, in den vergangenen Wochen wären die Hasstiraden gegen die Initiatoren intensiver geworden. Nun seien den Worten offenbar Taten gefolgt.

Der beschädigte Kardinalschlitten

Gerald Kern

Initiatoren wollen BVT einschalten

Das Kampagnenmobil wurde den Initiatoren vom deutschen Künstler Jacques Tilly zur Verfügung gestellt. Es stellt einen überlebensgroßen Kirchenmann dar, der Missbrauchsakten unter seinem Umhang versteckt. Das Gefährt war vor dem Büro der Kampagne abgestellt. An der Pappmaschee-Figur wurde die Nase zerstört.

„Wir haben jetzt Anzeige gegen Unbekannt erstattet und werden das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) einschalten“, so die Initiatoren. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine politisch motivierte Aktion gegen das demokratische Recht auf ein Volksbegehren handle.

Zerstörtes Kunstwerk als mobiles Mahnmal

Ob das zerstörte Kunstwerk repariert werden soll, steht noch nicht fest. Das Mobil soll in den nächsten Tagen im beschädigten Zustand durch Wien fahren - als „mobiles Mahnmal dafür, dass demokratische Rechte von der Zivilgesellschaft unbedingt - auch gegen fundamentalistische oder hochprivilegierte Gruppen - verteidigt werden müssen“, so Rothwangl in einer Aussendung am Samstag.

Unter dem Titel „Was will das „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“?“ befasst sich die ORF-Sendung „Orientierung“ am Sonntag, den 7. März, mit dem Kirchenvolksbegehren - mehr dazu in religion.ORF.at.

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