Bald Finale im Garagenstreit

Der Garagenbau unter dem Gymnasium Geblergasse in Hernals ist am Mittwoch wieder Anlass für eine Protestveranstaltung gewesen. Die Schule kämpft weiter gegen die Rodung der Bäume im Hof, die Chancen scheinen nicht schlecht zu stehen.

Einen ganzen Sack voll Unterschriften gegen das Garagenprojekt - rund 2.000 - brachten die Schüler, Eltern und Lehrer zu Fuß vom Elterleinplatz zum Rathaus. Die Forderungen: Der Bürgermeister soll den Bau ein für alle Mal verhindern und den Baumbestand schützen, und der Gemeinderat soll die Förderzusagen an die Garagenerrichtungs- und betriebsgmbH HH59 in der Höhe von mehr als fünf Mio. Euro umgehend aufheben.

Protestmarsch der SchülerInnen des Hernalser Gymnasiums Geblergasse

Alain Tisserand

Die Schüler sind stolz auf ihre Unterschriften

So bunt zusammengewürfelt wie die Schüler der Geblergasse gestaltete sich auch der Protestmarsch. Über 400 engagierte Kids, Eltern und Lehrer zogen mit farbenfrohen Transparenten und einem Lkw samt Musik und Performances zum Rathaus. Die Demonstration endete am frühen Abend auf dem Friedrich-Schmidt-Platz mit einer Kundgebung.

Zahllose Versprechungen

Der Garagenbau sollte der Schule ursprünglich untergejubelt werden. Aufmerksamen Mitgliedern der Schulgemeinschaft entging es allerdings nicht, dass das 2009 angekündigte Projekt in der Hernalser Hauptstraße 59 - 63 vor allem das Grundstück der Schule in der Geblergasse 56 - 58 betrifft. Erste Protestveranstaltungen folgten.

Die Befürchtungen lauten: Durch eine jahrelange Baustelle wird der Schulbetrieb beeinträchtigt - und die Abluft in den Schulhof könnte die Gesundheit der Kinder gefährden. Dazu kommt die Rodung der Bäume im Hof - die vor allem den Schülern sauer aufstößt. Zahlreiche Verhandlungsrunden, eine Mediationsphase und unzählige Versprechungen später stehen die Zweifel immer noch im Raum - aber die Rahmenbedingungen haben sich verändert.

Bezirksvorsteherin Pfeffer auf Suche nach Lösung

Erstens ist die Parkplatznot durch die Einführung des Parkpickerls im Vorjahr kaum noch Thema. Und zweitens stehen die benachbarten Häuser in der Hernalser Hauptstraße 59 - 61 vor dem Abriss. Das heißt: Die Garage könnte dort gebaut werden.

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) ist ohnehin seit jeher gegen das Garagenprojekt. Aber auch Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) sagte jüngst gegenüber dem „Kurier“: „Wir werden nichts unversucht lassen, eine Lösung zu finden.“ Die technische Machbarkeit des Baus unter den nunmehrigen Abrisshäusern wird derzeit geprüft.

Selbst die Errichtungsgesellschaft HH59 kann sich eine Übersiedlung des Projekts vorstellen, solange die Förderzusage des Gemeinderats aufrecht bleibt. Wenn sich alle Beteiligten einen Ruck geben, dürfte einer Lösung des leidigen Problems also nichts mehr im Weg stehen.

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