Asylwerber kündigen neue Proteste an

Fast der Hälfte der 56 Flüchtlinge, die seit März im Servitenkloster leben, droht nach einem negativen Asylbescheid die Abschiebung. Am Mittwoch kündigten die Flüchtlinge erneut Protestaktionen an, um die „Bestie Deportation“ zu töten.

Seit ihrem Umzug ist es um die ehemaligen Votivkirchen-Flüchtlinge stiller geworden - mehr dazu in Votivkirche: Flüchtlinge übersiedelt. Diesen Umstand nahmen sie nun zum Anlass, im Rahmen einer Pressekonferenz neuerliche Protestaktionen anzukündigen. Denn sie würden sich von der Öffentlichkeit im Stich gelassen fühlen, ihre Geschichten würden in Vergessenheit geraten und sie würden zum Spielball der Politik verkommen, so ein betroffener Sprecher der Gruppe.

Flüchtlinge sprechen von „Hinhaltestrategie“

Tatsächlich erhält nur etwa ein Prozent der Asylantragssteller einen positiven Bescheid, dem Rest droht die Abschiebung. Von den zahlreichen Forderungen, die die Flüchtlinge noch im März gestellt hatten, ist nunmehr eine übriggeblieben: Die Forderung nach einem Stopp von Abschiebungen. Würden die Betroffenen in ihre Herkunftsländer Pakistan oder Nigeria abgeschoben, herrsche für sie dort „Gefahr für Leib und Leben“, deshalb müsste die „Bestie Deportation getötet werden“, so der Sprecher weiter - mehr dazu in Flüchtlinge: Abschiebung möglich.

Männlicher Flüchtling mit Plastiktasche.

APA/Herbert P. Oczeret

Flüchtling beim Einzug in das Servitenkloster im Alsergrund

Das Innenministerium hatte den Asylwerbern nach ihrem Umzug in das Servitenkloster zugesagt, jeden Fall einzeln zu überprüfen. Dieser Prozess ziehe sich aber in die Länge, die Betroffenen sprechen von einer „Hinhaltestrategie“ vonseiten der Behörden. Darum wolle die Gruppe erneut protestieren. Es werde Überraschungsaktionen, Blockaden und neue Besetzungen geben.

Kirche weist Kritik zurück

Den Vorwurf eines Asylwerbers, dass der Einsatz der Kirchenvertreter im Kampf für die Rechte der Flüchtlinge langsam nachlasse, wiesen diese entschieden zurück. Der Neo-Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner verwies auf eine Mitarbeiterin in der Abteilung Asyl und Integration sowie eine Ansprechperson, die den Flüchtlingen im Servitenkloster zur Verfügung stünde.

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