Wirbel um Liegeverbot im Augarten

Parkbesucher, die auf dem Rasen liegen, sind nicht überall erwünscht. Im Augarten wurden jetzt viele von den Grünflächen vertrieben, denn die Bundesgärten kontrollieren die Einhaltung ihrer Parkordnung. Das sorgt für viel Aufregung.

Für Donnerstag, 17.00 Uhr, wurde ein spontanes „Protestpicknick“ anberaumt. Grund des Protests: Parkbesucher haben sich unter anderen in sozialen Netzwerken darüber empört, am Mittwoch von privaten Securitys von Grünflächen „vertrieben“ worden zu sein. Angeblich wurden Strafen angedroht und Ausweiskontrollen in Aussicht gestellt.

Menschen, die ihren Nachwuchs per Rad in den dort gelegenen Kindergarten bringen wollten, seien unter Strafandrohung zum Absteigen und Schieben gezwungen worden.

Burghauptmann: Keine Strafen oder Drohungen

In Wien kümmert sich die Stadt nicht um alle Grün- und Erholungsflächen. Einige Areale wie Burggarten, Heldenplatz oder Augarten gehören dem Bund und werden demnach auch von ihm verwaltet. Als Eigentümervertreter fungiert die Burghauptmannschaft, die wiederum dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist.

Der zuständige Burghauptmann Reinhold Sahl wies die Vorwürfe zurück. Es gebe weder Strafen noch Drohungen, versicherte er. Zwei Parkwächter seien angestellt worden, um in den nächsten Wochen die Parkbesucher auf die Hausordnung hinzuweisen und zu „sensibilisieren“.

Zahlreiche Beschwerden

„Wir mussten reagieren“, argumentierte Sahl. Denn es habe zuletzt viele Beschwerden wegen schnell fahrender Radler oder Hunden, die in den Liegewiesen herumlaufen und dort eventuell Hinterlassenschaften platzieren, gegeben. Im Augarten gebe es generell oft Nutzungskonflikte. Die Parkordnung regle hier klar, was wo erlaubt sei oder eben nicht. Das betreffe das Liegen bzw. Sitzen auf den Wiesen oder auch das Radfahren.

Grüne erbost: Protestpicknick geplant

Die Wiener Grünen halten von derlei Ge- und Verboten wenig. „Die Zeiten, in denen die autoritäre Maxime Rasen betreten verboten in öffentlichen Parkanlagen herrscht, sollten längst vorbei sein“, empörte sich Mandatar Klaus Werner-Lobo. Er forderte von der Burghauptmannschaft, die Parkordnung „im Sinne der öffentlichen Nutzung“ zu reformieren anstatt „private Securitys auf Familien zu hetzen“.Werner-Lobo kündigte an, ein via Facebook und Co. angekündigtes „Protestpicknick“ zu unterstützen.

Sahl sagte, eine Änderung der Parkordnung sei „vorläufig“ nicht geplant. Sollte sich aber in nächster Zeit herausstellen, dass es Adaptierungsbedarf gebe, seien Anpassungen durchaus möglich.

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