Noever will vom MAK 450.000 Euro

Der frühere MAK-Direktor Peter Noever hat seine Forderungen an das Wiener Musuem für angewandte Kunst (MAK) auf 450.000 Euro ausgeweitet. Ein Verfahren läuft vor dem Arbeits- und Sozialgericht (ASG). Zudem wurde die Klage modifiziert.

Noever ließ das ursprüngliche Feststellungsbegehren explizit in Richtung Leistungserbringung umwandeln. In die „heiße Phase“ wird der Rechtsstreit erst im kommenden Oktober treten.

Noever will Ersatzansprüche, Prämien und mehr

Noever war seit 1986 künstlerischer Leiter des MAK und wurde im März 2011 vom Kuratorium des Museums fristlos entlassen. Es war bekannt geworden, dass er dem MAK mit fingierten Catering-Rechnungen einen Schaden jenseits der strafrechtlich maßgeblichen Wertgrenze von 50.000 Euro angerichtet haben soll. Ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue wurde allerdings im November 2011 von der Staatsanwaltschaft Wien eingestellt - mehr dazu in Noever: Keine Anklage wegen Untreue.

Noever, der die Vorwürfe stets bestritten hat, pocht seither auf ihm angeblich zustehende Zahlungen aus Abfertigungs- und Urlaubsersatzansprüchen, Erfolgsprämien und einer Kündigungsentschädigung, die von der beklagten Partei vehement bestritten werden - mehr dazu in Noever zieht gegen MAK vor Gericht.

Erste Einvernahmen im Oktober

Versuche der zuständigen Richterin, zur Vermeidung eines langwierigen Rechtsstreits eine gütliche Einigung herbeizuführen, dürften zuletzt gescheitert sein. Die Kontrahenten sind sich dem Vernehmen nicht einmal darüber einig, ob Noevers Abgang als Entlassung oder freiwilliger Austritt zu qualifizieren ist.

Wie ASG-Sprecher Günter Kegelreiter am Mittwochnachmittag auf APA-Anfrage erklärte, wird es in dieser Causa erst im Oktober die ersten gerichtlichen Einvernahmen geben. Konkreten Termin gibt es noch keinen. Fix ist, dass die Richterin zu Beginn Noever und den Kuratoriumsvorsitzenden Andreas Treichl ausführlich befragen will. In einem weiteren Sitzungstag dürfte dann auch Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) zu Wort kommen.

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