Mutmaßlicher Terrorist festgenommen

Die Polizei in Wien hat am Mittwoch einen 39-jährigen Mann festgenommen, der ein türkischer Terrorist sein soll. Er wird von deutschen Behörden verdächtigt, ein hochrangiges Mitglied der „Revolutionären Volksbefreiungspartei/-front“ (DHKP-C) zu sein.

Die Festnahme sei aufgrund eines deutschen Rechtshilfeersuchens erfolgt, sagte Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums am Donnerstag. Er bestätigte damit eine Mitteilung der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe.

Soll seit 2002 DHKPC-Mitglied sein

Demnach hat es sechs Hausdurchsuchungen in Wien und in Niederösterreich gegeben, die Festnahme fand in Wien statt. Der türkische Staatsbürger befinde sich in Auslieferungshaft. Er soll als hochrangiger Führungskader der Vereinigung Mittel zur Finanzierung des bewaffneten Kampfes der DHKP-C in der Türkei beschafft und an die Führung der Vereinigung weitergeleitet haben.

Der 39-jährige Mann sei "dringend verdächtig, sich spätestens seit dem Jahr 2002 als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-front" (DHKP-C) beteiligt zu haben“, hieß es in einer Aussendung der deutschen Behörde.

Anschlag auf US-Botschaft in Ankara

Am Mittwoch war die Festnahme von zwei Männern und zwei Frauen im Alter zwischen 33 und 47 Jahren in Deutschland mitgeteilt worden. Sie werden dem Führungskader der marxistischen Gruppe zugerechnet.

Die DHKP-C strebt die gewaltsame Machtübernahme in der Türkei an. Seit ihrer Gründung 1994 werden ihr mehrere Tötungsdelikte sowie etliche Brand- und Sprengstoffanschläge zur Last gelegt. Dafür benutzt sie auch Selbstmordattentäter. Zuletzt hat sich die Terrorgruppe zum Anschlag auf die US-Botschaft in Ankara am 1. Februar 2013 bekannt, bei dem der Attentäter und ein Wachmann getötet sowie drei weitere Menschen verletzt wurden - mehr dazu in Explosion vor US-Botschaft in Ankara (ORF.at; 1.2.2013).