Rapid: Stadion-Entscheid verschoben

Für den Sommer ist eine Entscheidung über den Neubau des Rapid-Stadions in Hütteldorf angekündigt worden. Jetzt steht fest: Unter Präsident Rudolf Edlinger, der noch bis November im Amt ist, wird es diese Entscheidung nicht geben.

Bisher steht fest, dass Rapid in Hütteldorf bleiben will. Eine Sanierung des desolaten Hanappi-Stadions kommt teurer als anfangs erwartet und ist vom Tisch. Offen ist hingegen immer noch, ob ein Neubau im dicht bebauten Wohngebiet nahe der U-Bahn-Station Hütteldorf möglich ist oder nicht. Zwei Experten sind gerade mit der Beantwortung dieser Frage in einer „Baukörperstudie“ beschäftigt, sagt Rapid-Manager Werner Kuhn gegenüber wien.ORF.at.

„Dabei geht es um die Anrainerverträglichkeit, die Verkehrssituation, das Licht, den Schall, die Zugänge und die Abgänge“, sagt Kuhn. Auch das Rathaus und die Anrainer sind eingebunden. Ein Ergebnis soll es erst im Herbst geben. Was bei einem negativen Ergebnis der Studie passiert, bleibt offen.

Neuer Präsident trifft Stadion-Entscheidung

Bisher wurde spekuliert, dass Rapid-Präsident Rudolf Edlinger zum Ende seiner Amtszeit das neue Stadionprojekt präsentiert und sich damit einen gelungenen Abgang bereitet. Noch Ende Mai sagte Edlinger, er wolle eine Entscheidung in der Stadionfrage „noch in dieser Legislaturperiode“. Das dürfte jetzt aber vom Tisch sein. „Das jetzige Präsidium wird die Grundlagen und Varianten für die Entscheidung vorbereiten“, erklärt Kuhn.

Eine definitive Entscheidung werde dann der neue Präsident, der im November gewählt wird, treffen. Dem Vernehmen nach soll das der Rank Xerox-Manager Erich Kirisits sein, nachdem der Favorit und Casinos-Manager Dietmar Hoscher laut Medienberichten abgesagt hatte.

„Beispielhafte“ ökologische Standards

Rapid plant laut Kuhn ein Stadion für 25.000 Zuschauer, das nach ökologischen Standards gebaut werden soll, die europaweit „beispielhaft“ sein sollen. Durch die Einmaligkeit des Projekts erhofft man sich auch einen lukrativen Partner für das Sponsoring des Stadionnamens - mehr dazu in Aus für „Hanappi-Stadion“?.

Das Stadion soll etwa 45 Millionen Euro kosten, etwa 20 Millionen hat die Stadt für das Projekt zugesichert. „Präsident Edlinger hat viel zum Gemeinderatsbeschluss beigetragen“, sagt Kuhn. Mit der jetzigen Vorgangsweise „werden Edlinger und sein Präsidium wertvolle Details und Entscheidungsgrundlagen an das neue Präsidium übergeben“, so Kuhn. Wenn die Entscheidung dann fällt, wird Edlinger aber nicht mehr in der ersten Reihe stehen.