Fernkälte bis 2020 vervierfacht
Wien Energie/FOTObyHOFER
Bid Fernkältezentrale Schottenring
Die Universität für Bodenkultur, das AKH, der Stadtteil Town Town, der Radiosender Ö3 und die Kältezentrale Schottenring mit 15 Megawatt (MW) in der ersten Ausbau-Stufe sind Gebäude in Wien, die bereits auf Fernkälte setzen.
Aus Wärme entsteht Kälte
Fernkälte entsteht umweltfreundlich. Anstelle von Strom wird Wärme, die ohnehin vorhanden ist wie zum Beispiel aus der thermischen Abfallbehandlung in der Spittelau oder aus Kraft-Wärme-Kupplungen zur Erzeugung verwendet. Diese Herkunft der Wärme ist für die Umweltfreundlichkeit entscheidend. Die so erzeugte Kälte benötige im Vergleich zu herkömmlichen Kälteerzeugung weniger als die Hälfte der Primärenergie, so der Fachverband Gas Wärme.
Mit der Abwärme werden sogenannte „Absorptionskältemaschinen“ angetrieben. Sie kühlen Wasser auf sieben Grad Celsius ab, das ins Haus geliefert wird, einen Kreislauf durchläuft, das Haus kühlt und dann mit einer Temperatur von 17 Grad das Gebäude wieder verlässt. Damit würden nicht nur Stromkosten gesenkt, sondern es würden auch keine gefährlichen Fluorkohlenwasserstoffe emittiert. Zudem werde die CO2-Bilanz verbessert.
Fachverband Gas Wärme
100.000 Kühlschränke am Schottenring
Der Clou an Fernkälte ist, dass bei ihrer Erzeugung nur die Hälfte an Energie benötigt wird wie bei herkömmlichen Klimageräten. So leistet etwa die im April eröffnete Kältezentrale Schottenring 15 MW, was der Kälteleistung von rund 100.000 Haushaltskühlschränken entspricht - mehr dazu in „Abkühlung“ für die Ringstraße.
In Wien sind aktuell laut Wien Energie rund 57 (MW) in Betrieb. Insgesamt will man die Fernkältekapazität in den nächsten Jahren kräftig ausbauen. So soll laut Wien Energie zum Beispiel die Fernkältezentrale Hauptbahnhof im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Ihre Leistung soll rund 20 MW betragen. Bis 2015 sollen in ganz Wien 120 MW Kälteleistung verfügbar sein, bis 2020 ist ein Ausbau auf 200 MW geplant, hieß es von Wien Energie.