Aktion: Klavier im Karlsplatz-Teich

Donnerstagabend ist ein alter Klavierflügel in der Mitte des Teichs vor der Karlskirche positioniert worden. Seitdem wird der Flügel von Passanten und Touristen bespielt. Hinter der „Installation“ steckt ein Wiener Kunststudent.

Wo noch vor zwei Wochen beim Popfest die Seebühne stand, befindet sich nun ein alter Klavierflügel. Am Instrument war ein Schreiben an die Stadt Wien angebracht, das nun auch auf Facebook kursiert und die nächtliche „Kunstinstallation“ wie folgt erklärt: „Als arbeitslose Akademiker müssen wir eine sehr kleine Wohnung teilen, worin dieser Flügel keinen Platz hat. Er musste also einfach weg.“ Auch einen künstlerischen Hintergrund gebe es. Der Flügel würde die „ausbleibende Revolution vieler Generationen und ein Verwesen der Gegenwart“ verkörpern.

Fotos vom Klavier im Teich:

Rätsel um Klavier

Da die Aktion bei der für den Teich zuständigen Magistratsabteilung (MA 42) nicht angemeldet war, war zuerst unklar, wer hinter der Aktion steckte. Mitarbeiter vom Kiosko Calypso beobachteten gegen 22.30 Uhr, wie ein weißer Van neben dem Teich vor der Karlskirche hielt. „Sechs bis acht Personen, wahrscheinlich Studenten, stiegen mit einer Videokamera aus“, berichtete ein Mitarbeiter gegenüber wien.ORF.at.

Zuerst positionierten die Unbekannten weiße Kisten mitten im Teich. Danach trugen sie mit „Muskelkraft“ einen alten Klavierflügel in das Wasser und stellten ihn auf die Kisten. Seitdem ragt der Flügel inklusive Sessel über der Wasseroberfläche aus dem Teich.

Fotomotiv für Touristen

Im Anschluss soll die unbekannte Gruppe wieder das Weite gesucht haben. Es dauerte rund eine halbe Stunde, bis erste neugierige Passanten auf dem Flügel im Teich Lieder spielten. Inzwischen haben Touristen das Klavier als Fotomotiv entdeckt. Den ganzen Tag über wurde auf dem verstimmten Instrument gespielt und davor für Fotos posiert.

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Fotos vom Aufbau (Niko Havranek)