Pandajunges in Schönbrunn geboren

Zehn Zentimeter groß, rosa mit weißem Flaum und etwa 100 Gramm schwer: Im Tiergarten Schönbrunn ist zum dritten Mal ein Pandabär auf die Welt gekommen. Namen gibt es noch keinen, auch das Geschlecht konnte noch nicht festgestellt werden.

In keinem anderen Zoo gelang es bisher, ein Pandajungtier auf natürlichem Wege zu züchten. In Schönbrunn kam am Mittwoch schon zum dritten Mal ein Jungtier auf die Welt. In den letzten Tagen kündigte sich am Verhalten des Pandaweibchens Yang Yang bereits an, dass die Geburt bevorsteht.

„Yang Yang hat die Wurfbox seit Dienstag nur noch für wenige Minuten verlassen, um sich Bambus zu holen und Kot abzusetzen. Am Mittwoch um 12.24 Uhr haben wir das erste Quietschen des Jungtieres gehört“, sagte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Das Weibchen schlafe jetzt die meiste Zeit. „Man sieht das Kleine nur, wenn sie einen Stellungswechsel macht, denn dann nimmt sie das Kleine ins Maul oder in den Arm. Wir hören auch ein Schmatzen, das heißt, das Kleine wird gesäugt.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Die nächsten Monate werden Yang Yang und ihr Junges noch in der Wurfbox bleiben. Wie lange, entscheiden Mutter und Jungtier selbst. Der letzte Pandanachwuchs Fu Hu wurde im August 2010 geboren und zeigte sich Ende Dezember jenes Jahres das erste Mal den Besuchern.

Mutter und Junges brauchen Ruhe

Um den beiden die nötige Ruhe zu gönnen, bleibt das Pandahaus bis auf weiteres geschlossen. Auch die Pfleger wollen die Aufzucht nicht stören, deshalb konnte das Geschlecht noch nicht festgestellt werden. Da Pandamännchen auch im Freiland nicht an der Aufzucht ihres Nachwuchses beteiligt sind, ist Long Hui von Weibchen und Jungtier getrennt.

Panda in der Wurfbox

Tiergarten Schönbrunn

Der Tiergarten Schönbrunn gehört zu den vier Zoos in Europa, in denen Große Pandas leben. Alle Pandas sind im Besitz der Volksrepublik China. Die nächsten zwei Jahre wird der Nachwuchs aber in Wien bleiben. Der Große Panda zählt zu den stark bedrohten Tierarten. Nur noch rund 1.600 Tiere leben im Südwesten Chinas. In den meisten Zoos und Zuchtstationen, in denen Pandas gehalten werden, setzt man auf künstliche Besamung.

Slideshow: Das Schicksal von Fu Hu und Fu Long

Sterblichkeit im ersten Jahr bei 40 Prozent

Dem Tiergarten Schönbrunn war es mit der Geburt von Fu Long am 23. August 2007 und von seinem Bruder Fu Hu am 23. August 2010 bereits zweimal gelungen, Große Pandas auf natürlichem Wege fortzupflanzen. „Auch wenn die Freude groß ist, müssen wir realistisch bleiben. Innerhalb des ersten Lebensjahres liegt die Sterblichkeit bei Großen Pandas bei 40 Prozent", sagte Schratter.

Warum es gerade im Tierpark Schönbrunn so gut mit dem Pandanachwuchs klappt, lässt sich vor allem mit der guten Chemie zwischen Yang Yang und Long Hui erklären. „Die chinesischen Kollegen haben uns ein funktionierendes Paar gegeben, das sich versteht. Wir haben sie mit der Geschlechtsreife nicht getrennt, was sonst üblich ist. Daraufhin hat sich das Verhalten eingespielt“, so Schratter.

Links: