Mariahilfer Straße: Premiere für geteilten 13A
Bisher wurde die Buslinie 13A nur an den Einkaufsamstagen vor Weihnachten aus Sicherheitsgründen geteilt. Jetzt steht diese Regelung für jeden Samstag zur Diskussion. Die Busse pendeln dann zwischen Alser Straße/Skodagasse und Neubaugasse/Siebensterngasse sowie zwischen Hauptbahnhof und Neubaugasse. Diese Variante gilt allerdings nur zwischen 9.00 und 19.00 Uhr. Danach fährt der 13A wieder auf seiner gewohnten Route - also auch durch die Fußgängerzone.
Dem Betriebsrat der Wiener Linien ist die neue Fußgängerzone seit jeher ein Dorn im Auge. Nach erneuten Streikdrohungen einigte man sich mit den Personalvertretern darauf, den Bus trotz rot gefärbter Fahrspur an Samstagen nicht mehr über die Mariahilfer Straße fahren zu lassen. Es handelt sich dabei jedoch um eine Übergangslösung, denn Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hatte angekündigt, eine neue Route ausarbeiten zu lassen - mehr dazu in Neue 13A-Route erst „in Monaten“.
Grafik: Wiener Linien
Taxler drohen mit Boykott
Neben den Busfahrern überlegen nun auch die Taxifahrer, die neue Fußgängerzone künftig zu meiden. Sie hätten die gleichen Sicherheitsbedenken wie die Busfahrer und auch die Rechtslage sei problematisch - mehr dazu unter Fuzo: Taxler drohen mit Boykott (wien.ORF.at; 23.08.2013).
ORF
Hitzige Stadtgespräche mit „Wien heute“
Nach einer Woche „Mariahilferstraße neu“ zog der ORF Wien Zwischenbilanz und lud gemeinsam mit dem „Kurier“ zum Stadtgespräch vor der Mariahilfer Kirche, moderiert von „Wien heute“-Moderatorin Elisabeth Vogel und der stv. Chefredakteurin des „Kurier“, Martina Salomon. Dabei gingen die Wogen hoch. Das Publikum war mehrheitlich gegen die Neuerungen, viele waren der Meinung, man hätte die Straße unverändert lassen sollen.
TV-Hinweis
Das Stadtgespräch mit „Wien heute“ können Sie hier nachsehen.
Dementsprechend schwer hatten es die Bezirksvorsteher von Neubau und Mariahilf, Thomas Blimlinger und Renate Kaufmann, die sich beide für die Fußgängerzone einsetzen. „Es gibt ein paar Narrische, auf gut Wienerisch gesagt, aber es ist gut zu hören, was es für Einwände gibt, deswegen sind wir gewählt", sagte Blimlinger.
„Wenn die Emotionen überschwappen, wird es laut und heftig. Ich bin lange Bezirksvorsteherin und weiß das", ergänzt Kaufmann. Beide Politiker baten, der neuen Verkehrslösung noch etwas Zeit zu geben. „Seriöserweise kann man in vier Wochen sehen, wo man verändern muss und wo es gut funktioniert", sagte Kaufmann. Die Diskussionen gingen auch nach der Veranstaltung weiter. Eine Fußgängerzone spaltet die Stadt.
Bildershow: So sieht die neue Mariahilfer Straße aus
Links:
- Mariahilfer Straße für Verkehr gesperrt (wien.ORF.at; 13.8.2013)
- Die Mariahilfer Straße einst und jetzt (wien.ORF.at; 12.8.2013)
- Mariahilfer Straße: Maßnahmen im Überblick (wien.ORF.at; 8.8.2013)
- Mariahilfer Straße: Von der Idee zur Fuzo