Prater-Originale streiten über Pferdemist
Der Künstler Sammy Konkolits rettete ein Stück Pratergeschichte vor dem endgültigen Zerfall. Die 1913 eröffnete Riesenrutsche aus Holz war aus Sicherheitsgründen bereits gesperrt worden. Doch Konkolits fand Sponsoren, erhielt Fördermittel und nahm den Toboggan 2008 wieder in Betrieb.
Gleich daneben steht eine zweite Praterinstitution. Seit 1887 dreht sich gegenüber dem Schweizerhaus das Ponykarussell. Der Betreiber des Karussells und Sammy Konkolits können einander „nicht riechen“.
„Das stinkt mörderisch“
Zankapfel ist ein Container, in dem die Exkremente von 30 Ponys landen. Der Container steht genau unterhalb der Teufelsrutsche. In der warmen Jahreszeit ist das eine enorme Geruchsbelästigung, sagt Konkolits in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“. „Das wird alle 14 Tage ausgeleert. Dazwischen stinkt es möderisch, das glaubt ja keiner“, sagt Konkolits.
Das Verhältnis zu seinem Nachbarn ist zerrüttet: „Er sagt, ich soll mich putzen, das ist sein Grund und immer schon so gewesen.“ Konkolits behauptet aber, dass der Container auf seiner Parzelle steht. Ihm lägen auch Pläne vor, die diese Rechtsansicht belegen würden.
ORF
Teufelsrutsche droht Konkurs
Der Betreiber des Ponykarussells bestreitet das und beruft sich auf einen anderen Plan, auf dem der Weg, auf dem der Container steht, eindeutig seiner Parzelle zuzuordnen sei. Offiziell will er dazu nichts sagen, weil das Gerichtsverfahren noch im Gange ist.
Die Anwaltskosten von Sammy Konkolits liegen mittlerweile bei 30.000 Euro und damit deutlich über dem, was ihm die Teufelsrutsche pro Jahr an Gewinn abwirft. Doch die Rutsche ist die letzte ihrer Art und sein Lebenswerk. Daher will er weiterkämpfen, auch wenn er bei negativem Verfahrensende Konkurs anmelden muss.