Base Jump Worldcup abgesagt

Zwei Tage vor der für das kommende Wochenende geplanten Veranstaltung ist am Dienstag der Base Jump Worldcup am Donauturm abgesagt worden. Die MA 64 erteilte keine luftfahrtrechtliche Genehmigung.

„Base Jump Worldcup findet überall auf der Welt statt“, kann Organisator Thomas Kenyeri die Absage nicht verstehen, die am Nachmittag in der Tageszeitung „Kurier“ online bekannt wurde. „Da die Base Jumper mit einem Base- und keinem Fallschirm springen, haben wir bei der MA 64 um keine Genehmigung angesucht, da die Springer bei dieser Höhe und dieser Ausstattung in den Flugraum nicht integrieren“, sagte Kenyeri gegenüber wien.ORF.at.

„Vergangenen Freitag wurden wir von der MA 64 telefonisch benachrichtigt, dass wir eine Genehmigung brauchen“, so Kenyeri weiter. Darin sei ihm mitgeteilt worden, dass er eine luftfahrtrechtliche Genehmigung für die Veranstaltung benötige. Am Dienstag habe er dann eine schriftliche Mitteilung der MA 64 erhalten, dass er die Veranstaltung ohne Genehmigung nicht abhalten dürfe.

MA 64: Absprünge aus mindestens 600 Metern

Wie die Dienststellenleiterin der MA 64, Cordula Donner, gegenüber wien.ORF.at erklärte, habe ihre Behörde erst „vor wenigen Tagen“ überhaupt von der Veranstaltung erfahren. Daraufhin habe man den Organisator „mit allen Kommunikationsmöglichkeiten“ auf die gesetzliche Lage in Österreich aufmerksam gemacht. Donner berief sich dabei auf das österreichische Luftfahrtgesetz, wonach Absprünge mit einem Fallschirm nur aus Flugzeugen und aus einer Mindesthöhe von 600 Metern gestattet seien.

Dass die MA 36, zuständig für Veranstaltungen, den Worldcup bereits genehmigt habe, sei aus deren Sicht in Ordnung. Die MA 64 ist aber für die Luftfahrt zuständig. Allgemein gelten für größere Veranstaltungen immer mehrere gesetzliche Bestimmungen. Es wäre Angelegenheit des Veranstalters gewesen, sich sämtliche Genehmigungen rechtzeitig zu holen.

Zur Aussage von Kenyeri, wonach ein Base-Jump-Schirm kein Fallschirm per se sei, meinte Donner, dass jedes „zur Personenfortbewegung, ohne Verbindung zur Erde benutzbares Mittel“ Voraussetzungen, wie beispielsweise Sicherheitsvorkehrungen oder auch eine Pilotenausbildung, vorzuweisen habe. Das wäre beim geplanten Worldcup nicht der Fall.

Basejumper mit offenen Schirm beim Donauturm

ProBase Vienna

Bratislava als mögliche Alternative?

Für die Organisatoren des Weltcups ist die kurzfristige Absage eine harte Landung. „Die Vorbereitungszeit von eineinhalb Jahren hat uns einen sechstelligen Betrag gekostet. Im Moment haben wir auch keinen Plan, wie wir weiter vorgehen sollen“, sagte Kurt Kaiser, Pressesprecher des ProBASE Vienna. Es sind 54 Springer aus 18 verschiedenen Ländern eingereist, die an den kommenden Tagen springen sollten.

Kenyeri hofft auf eine kurzfristige Lösung: „Wir haben auch ein Angebot aus Bratislava bekommen. Es gäbe die Möglichkeit, dass das Event dort stattfinden könnte und die Base Jumper vom UFO-Turm aus 80 Meter Höhe springen könnten. Diesbezüglich habe ich aber noch keine Entscheidung getroffen.“

Über 5.000 Besucher waren erwartet

Der Wiener Donaupark sollte von 5. bis 7. September nicht nur zum Landepunkt der Springer und Springerinnen werden, sondern vielmehr zum Treffpunkt von rund 5.000 Besuchern, die vom Veranstalter erwartet wurden. Kenyeri: „Der Base Jump Worldcup sollte laut Wien Tourismus eine wichtige Veranstaltung in der Hauptstadt werden, die zu der Landschaft an internationalen Ereignissen in Wien einen wichtigen Beitrag leisten sollte“.

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