27 Millionen Euro für Lobmeyr-Hof-Sanierung

Der Lobmeyr-Hof in Ottakring, einer der ersten Gemeindebauten in Wien, wird bis 2016 um 27 Millionen Euro saniert. In den vergangenen zwei Jahren stand das Gebäude leer, eine geplante „Agentur für Zwischennutzung“ gibt es trotz Ankündigung nicht.

Im Jahr 1901 wurde der Lobmeyr-Hof in der Lorenz-Mandl-Gasse fertiggestellt. Volkswohnungen und Wohlfahrtseinrichtungen fanden hier ihren Platz. Später wurde daraus einer der ersten Wiener Gemeindebauten. Derzeit umfasst der Lobmeyr-Hof 164 Wohnungen, nach der Sanierung sollen es 171 Wohneinheiten sein.

Lobmeyrhof

PID/Jobst

„Die Wohnungen werden weiterhin gefördert sein, und wir wollen die Mieten auch so günstig wie möglich halten“, sagte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) am Montag. Die Mieten werden den Sanierungskosten angepasst, so Ludwig, der mit Mitpreisen von mindestens sieben Euro pro Quadratmeter rechnet.

Sanierung um 27 Millionen Euro

Der Lobmeyr-Hof steht unter Denkmalschutz, die Erhaltung des historischen Charakters mit sozialer Nachhaltigkeit und einer ausgewogenen sozialen Durchmischung wurde daher auch als Ziel der Sanierung genannt. Die Wohneinheiten sollen zwischen 38 und 110 Quadratmeter groß sein. Betreutes Wohnen sowie betreute Wohngemeinschaften für wohnungslose Menschen sollen unter anderem angeboten werden.

Insgesamt 27 Millionen Euro sind für die Sanierung vorgesehen, 17,5 Millionen Euro kommen von der Stadt Wien. Die Arbeiten sollen bis zum Jahr 2016 abgeschlossen werden.

Lobmeyrhof

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Keine „Agentur für Zwischennutzung“

Neben den Zukunftsplänen hat der Lobmeyr-Hof aber auch eine bewegte jüngere Vergangenheit: Im Sommer 2011 hatten autonome Künstler das Haus kurzfristig besetzt. „Zwei Jahre hätten natürlich viel Potenzial für die Nutzung geboten, die Bezirksbewohner hätten sich über Begegnungsräume für verschiedene Kulturinitiativen gefreut“, sagte Willi Hejda von der IG Kultur gegenüber „Wien heute“.

Laut dem rot-grünen Regierungsübereinkommen soll es eine „Agentur für Zwischennutzung“ geben, die sich um derartige Projekte in leerstehenden Gebäuden kümmern soll. Bis jetzt existiert diese Agentur nicht. Die Grünen drängten längst auf die Einrichtung einer Agentur, sagen sie, spielen den Ball aber an den zuständigen Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) weiter. Aus seinem Büro heißt es, „es handle sich um ein ressortübergreifendes Projekt“, und die „Agentur sei im Werden“.