Pflastersteine für Mariahilfer Straße

Nach der Testphase soll die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße umgebaut werden und dabei einen einheitlichen Bodenbelag bekommen. Auch die Gehsteigkanten sollen zum Großteil entfernt werden, der 13A soll eine neue Route erhalten.

Die Mariahilfer Straße könnte bald wieder anders aussehen. Die Einkaufsstraße könnte wie die Kärntner Straße Pflastersteine bekommen, bestätigte ein Sprecher von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) einen Bericht der Tageszeitung „Heute“.

Die Pflastersteine seien dabei die wahrscheinlichste Variante für den geplanten einheitlichen Bodenbelag, den die Mariahilfer Straße auf einer Strecke von 2,3 Kilometern erhalten soll. Das würde auch eher dem Charakter einer Fußgängerzone entsprechen. „Die Probephase hat gezeigt: Der Asphaltbelag für eine Fuzo irritiert viele“, wurde Vassilakou in „Heute“ zitiert.

Bildershow: Architektenentwürfe für die Mariahilfer Straße

Auch die Gehsteigkanten sollen im Zuge der Umgestaltung zum Großteil wegfallen - somit hätte man eine barrierefreie Oberfläche. Für Fußgänger soll es zusätzliche Sitzmöbel geben. Die Vorschläge der Architekten sehen dabei auch begrünte Bänke und eine Kombination mit einem Trampolin vor. Zusätzlich könnte es auch „Speakers’ Corner“ und eine neue Beleuchtung geben.

Neue Route für 13A geplant

Eine Verlängerung der Fußgängerzone bis zur Stiftgasse, wie sie von der SPÖ gewünscht wird, sieht Vassilakou skeptisch. Denn das würde auch die Suche nach einer neuen Busroute für den 13A noch schwieriger machen. An einer Route wird gearbeitet, damit der Bus nicht mehr durch die Fußgängerzone fahren muss.

Dazu liegen drei Vorschläge auf dem Tisch. Die Wiener Linien präferieren weiterhin die Querung der Mariahilfer Straße bei der Neubaugasse. Dagegen sträuben sich jedoch Neubaus grüner Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger und auch Geschäftsleute in der Neubaugasse. Eine Alternative wäre die Linienführung durch die Amerlinggasse wie bisher, dann rechts in die Schadekgasse, scharf links in die Nelkengasse und dann durch die Zollergasse. Eine weitere Möglichkeit wäre die Strecke durch die Hofmühlgasse, die Otto-Bauer-Gasse in die Zieglergasse.

Grafik Mariahilfer Straße Neu

APA-Grafik

Die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße derzeit

„Alle Varianten haben spezifische Vorteile und Nachteile“, sagte ein Sprecher der Wiener Linien. Die Verkehrsbetriebe hoffen jedenfalls auf eine baldige Einigung auf eine neue Routenführung. „Wir hätten gern möglichst bald eine Lösung, aber es sind Prozesse, die dauern“, so der Sprecher.

Bauplan soll Ende Oktober stehen

Vorerst wird der 13A samstags weiter umgeleitet. Die Route führt an diesem Tag ab der Haltestelle Neubaugasse über die Schadekgasse, die Gumpendorfer Straße, den Getreidemarkt, die Museumstraße, die Neustiftgasse und die Kellermanngasse. Haltestellen gibt es auf dieser Ausweichstrecke nicht.

Bis Ende Oktober will sich die rot-grüne Stadtregierung in Wien geeinigt haben, welche Umbaumaßnahmen und Adaptierungen auf der Mariahilfer Straße tatsächlich notwendig sind. Ob bereits im Frühjahr des kommenden Jahres umgebaut werden kann, ist offen. „Bis Ende des Monats soll ein abgestimmter Fahrplan stehen, wie man weiter verfährt“, kündigte der Sprecher Vassilakous an.

Opposition fordert Bürgerbefragung

Den beiden Oppositionsparteien ÖVP und FPÖ schwant ob der angekündigten Neuerungen nichts Gutes. „Bevor neue, grüne Schnapsideen realisiert werden, sollen Bürger und Kaufleute entscheiden, was sie wirklich wollen“, so FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus in einer Aussendung. Er forderte die Abhaltung der angekündigten Bürgerbefragung mit „klaren Ja/Nein-Antworten“.

Auch ÖVP-Landesparteichef Manfred Juraczka kann mit den Ideen für die Umgestaltung wenig anfangen. „Nach Strandpromenade und künstlichem Bach kommt jetzt mit dem Trampolin für Erwachsene der nächste verhaltensoriginelle Vorschlag von Vizebürgermeisterin Vassilakou zur Neugestaltung der Mariahilfer Straße“, kritisierte er in einer Aussendung.

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