Mariahilfer Straße: „Einseitige Gespräche“

Nach der rot-grünen Auseinandersetzung zur Mariahilfer Straße kündigt Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) Gespräche an, die Unterredung sollen „einseitig“ ausfallen. Unmut gibt es weiter unter Mandataren beider Parteien.

Am Rande der Weinlese am Schwarzenbergplatz wollte Häupl gegenüber Journalisten zunächst keinen Kommentar abgeben, meinte dann aber: „Es wird Gespräche geben.“ Die Sache sei bald wieder „erledigt“. Dem Vernehmen nach wird er nicht nur mit den Grünen, sondern auch mit seinen SPÖ-Parteifreunden reden.

Häupl ließ auch anklingen, dass die Unterredungen eher „einseitig“ ausfallen könnten. Das wiederum deutet darauf hin, dass der Bürgermeister über die jüngste rot-grüne Auseinandersetzung wenig erfreut ist.

SPÖ-Mandatare für Fußgängerzone

Am gestrigen Mittwoch hatten SPÖ-Mandatare bzw. -Bezirksvertreter mit Forderungen zur künftigen Gestaltung der verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße für Aufsehen gesorgt. Sie verlangten unter anderem eine Verlängerung der Fußgängerzone, eine Verbannung der Radler aus derselben sowie ein Aus für die stadteinwärts gelegene Begegnungszone - mehr dazu in SPÖ für längere Fußgängerzone.

Dies sorgte bei den Grünen - allen voran Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou - insofern für Ärger, da erst kürzlich ein gemeinsamer rot-grüner Beschluss im Gemeinderat gefasst worden war, wonach die laufende Verkehrszählung bzw. Evaluierung abgewartet und anschließend mögliche Änderungen am „Mahü“-Projekt durchgeführt werden sollten.

Debatte um Projektfotos

Im SP-Klub übte man wiederum Kritik an den Grünen. Diese hätten Renderings (Projektfotos, Anm.) veröffentlicht und bereits einen Termin für die Präsentation für die Nachbesserungen genannt - mehr dazu in Pflastersteine für Mariahilfer Straße. Ein Gespräch mit der Stadträtin darüber sei nicht möglich gewesen, wurde im roten Klub beklagt.

Aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Vassilakou kam am Donnerstag prompt die Antwort, dass die Visualisierungen sehr wohl präsentiert worden seien, nämlich bereits vor gut zwei Wochen: „Die Renderings wurden am 24. September den Bezirksvorstehern von Mariahilf und Neubau vorgestellt und diesen auch übergeben“. Neben dem grünen Bezirkschef Thomas Blimlinger (Neubau) müsste demnach auch die Mariahilfer SPÖ-Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann und somit der Koalitionspartner von den Plänen gewusst haben.

Gespräche in den nächsten Tagen

Den Vorwurf der Gesprächsverweigerung wies man bei der Ressortchefin ebenfalls zurück: Es gebe „im Zweiwochenrhythmus seit Anbeginn der Projektplanung Treffen mit den zuständigen Bezirken Mariahilf und Neubau, um alle Planungsschritte genau zu koordinieren“.

Wie es nun mit dem Projekt weitergeht, dürfte bald feststehen. Denn die Ergebnisse der Verkehrszählungen liegen laut Büro der Stadträtin in den nächsten Tagen vor. Danach werde es „wie vereinbart“ Gespräche mit dem Koalitionspartner geben.