Peter Schieder verstorben

Der frühere Wiener Umweltstadtrat und langjährige SPÖ-Nationalratsabgeordnete Peter Schieder ist im 73. Lebensjahr verstorben. Bürgermeister Michael Häupl würdigte ihn als „Vorbild für Weggefährten und Nachfolger“.

Der 1941 in Wien geborene Peter Schieder hatte im Jahr 1964 den Vorsitz der Sozialistischen Jugend Österreichs übernommen. 1970 wurde er als damals jüngster Abgeordneter in den Nationalrat entsandt. 1973 wechselte er in die Wiener Kommunalpolitik und war bis 1984 unter Bürgermeister Leopold Gratz Umweltstadtrat. Dabei setzte er sich unter anderem für die Errichtung der Donauinsel und für den Ausbau des Grüngürtels ein.

Danach kehrte er wieder in den Nationalrat zurück, bis 1988 war er auch Zentralsekretär der SPÖ. In den folgenden Jahren konzentrierte er sich verstärkt auf die Außenpolitik, ab 1994 war er außenpolitischer Sprecher im Nationalrat und Vorsitzender des außenpolitisches Ausschusses. 2006 schied Peter Schieder aus dem Nationalrat aus, damals als dienstältester Mandatar. Das Mandat übernahm sein Sohn Andreas, heute Finanz-Staatssekretär.

Peter Schieder bei seiner letzten Sitzung im Parlament 2006

APA/Barbara Gindl

Peter Schieder bei seiner letzten Sitzung als Nationalratsabgeordneter 2006

„Vorbild für Weggefährten und Nachfolger“

Bürgermeister Michael Häupl würdigte Peter Schieder als „Vorbild für Weggefährten und Nachfolger. Mit Peter Schieder verliert die SPÖ einen unermüdlichen Kämpfer für den sozialdemokratischen Weg, der in zahlreichen Politik-Bereichen Pionierarbeit geleistet hat“. „Peter hinterlässt eine große Lücke“ meinte der Wiener SPÖ-Landesparteisekretär Christian Deutsch.

Die SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos und Laura Rudas nannten Peter Schieder in einer gemeinsamen Aussendungen einen der „profiliertesten, anerkanntesten und engagiertesten sozialdemokratischen Politiker der letzten Jahrzehnte“. „Ich habe Peter Schieder als begeisterten und beharrlichen Kämpfer für sozialdemokratische Anliegen - ganz besonders auf internationaler Ebene - kennengelernt“, würdigte Bundeskanzler Werner Faymann den Verstorbenen.

Betroffen zeigte sich auch Bundespräsident Heinz Fischer: „Ich kann Peter Schieder als einen Jugendfreund bezeichnen, den ich Ende der 50-iger Jahre kennen- und schätzen gelernt habe und dem ich mich in den seither vergangenen 55 Jahren stets persönlich und politisch verbunden gefühlt habe.“ „Er war stets ein enger Freund, dem ich auch viele gute Ratschläge verdanke", sagte der Bundespräsident.“

Würdigung von FPÖ, ÖVP und Grünen

Auch Vertreter anderer Parteien würdigten Peter Schieder. Für FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache war Schieder ein „Brückenbauer“: „Er hat unser Land international würdig vertreten. Peter Schieder war einer der Großen in der Sozialdemokratie, den auch wir Freiheitliche immer in guter Erinnerung behalten werden.“

Der Wiener ÖVP-Obmann Manfred Juraczka nannte Schieder einen Politiker, „der über die Parteigrenzen hinaus geachtet und respektiert wurde. Er hat nicht nur in Wien als amtsführender Stadtrat über viele Jahre gewirkt, sondern sich auch auf internationaler Ebene als Präsident der parlamentarischen Versammlung des Europarats bleibende Verdienste erworben“.

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) sah in Peter Schieder eine „prägende politische Persönlichkeit“, die „eine große Lücke“ hinterlasse. „In seine Zeit als Wiener Umweltstadtrat fallen so wichtige Themen wie der Bau der Donauinsel oder der Ausbau des Grüngürtels“, erinnnerte Vassilakou.

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