WGKK will Fahrten einschränken

Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) will Krankentransporte künftig einschränken. Zu oft würden teure Liegendtransporte angefordert, obwohl sie gar nicht notwendig wären. Fahrtendienste sollen diese Aufgabe übernehmen.

Drei Viertel aller Krankentransporte, also Fahrten von Patienten zu Kontrollen ins Spital beziehungsweise zurück nach Hause, werden mit Rettungsautos durchgeführt. Das sei oft unnötig, meinte WGKK-Obfrau Ingrid Reischl im Radio-Wien-Interview: „Ich habe es selber gesehen, wie jemand vor 14 Tagen mit einem Liegendtransport ins Krankenhaus gebracht wird. Dort ist er dann hinuntergesprungen und ins Kaffeehaus gegangen. Und genau das wollen wir vermeiden.“

Leitstelle für Fahrtendienste eingerichtet

Während ein Liegendkrankentransport durchschnittlich rund 77 Euro kostet, sind es bei Fahrtendiensten nur 19 Euro. Erste Vorarbeiten für die Einsparungen sind getan: Für die Fahrtendienste wurde eine Leitstelle eingerichtet, so dass sie unter einer Telefonnummer erreichbar sind. So soll es für das medizinische Personal nun leichter sein, diese anzufordern. Finanzielle Einbußen für die Rettungsorganisationen erwartet die WGKK-Obfrau nicht. Denn durch den Ausbau der Tageskliniken werde es ohnehin zu mehr Krankentransporten kommen, meinte sie.

Rotes Kreuz wehrt sich

Bei den Rettungsorganisationen sorgt diese Maßnahme dennnoch für Unverständnis. Fahrtendienste mit normalen Pkws könnten nicht Krankentransporte in voll ausgestatteten Rettungsautos ersetzen, so Alexander Lang, Landesgeschäftsleiter des Roten Kreuzes: „In Wien werden die Transporte nicht nur ärztlich verordnet, sondern auch sehr genau überprüft. Und die Transporte, die wir mit dem Roten Kreuz durchführen, sind medizinisch indiziert, weil der Patient nicht gehfähig ist oder damit keine Spitalskeime verschleppt werden.“

Sparpotenzial gering?

Die Zahl der Transporte wird laut Rotem Kreuz dadurch nicht verringert. Seit Fahrtendienste von der Kasse in Anspruch genommen werden, gebe es einfach mehr Transporte, so Lang. Das Sparpotenzial sei ohnehin gering: Die Kosten für die Transporte würden laut dem Rotkreuz-Geschäftsführer nur zwei, drei Prozent des Krankenkassenbudgets ausmachen.

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