Frau tauscht Sekt gegen Panzergranate

Eine Wienerin hat über eine Onlinebörse Wein, Sekt und Bilderrahmen gegen eine angebliche Dekogranate getauscht, die sich dann als echte Panzerabwehrgranate entpuppte. Am Dienstag führte das Kriegsrelikt zur Evakuierung eines Wohnhauses und zu Straßensperren.

Bereits vor einigen Wochen stießen die zwei Wienerinnen in einer Onlinetauschbörse aufeinander. Dabei bot die 27-Jährige einige Bilderrahmen, eine Flasche Wein und eine Flasche Sekt zum Tausch an. Die Tauschpartnerin offerierte eine „Dekopanzergranate“. In einer Wohnung in der Vorgartenstraße fand dann der Austausch der Gegenstände statt.

Anschließend machte sich die 27-Jährige mit der „Dekopanzergranate“, die von ihrer Vorbesitzerin auch als Türstopper benutzt worden war, in öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Heimweg in die Brigittenau. Obwohl die andere Frau beim Tausch versichert hatte, dass es sich um keine „scharfe“ Granate handle, überkam die neue Besitzerin, zu Hause angekommen, ein mulmiges Gefühl. Der „Dekorationsgegenstand“ wirkte nämlich bei näherer Betrachtung doch ziemlich echt. Sie verständigte die Polizei.

Wohnhaus wurde evakuiert

Ein von Streifenpolizisten zurate gezogener Experte der Wiener Polizei untersuchte die „Dekogranate“ und schlug sofort Alarm. Es handelte sich um eine scharfe Panzerabwehrgranate deutschen Fabrikats. Das Wohnhaus mit rund 20 Einwohnern wurde evakuiert.

Die Straßenzüge Dammstraße, Brigittastraße, Adolf-Schmidl-Gasse und Waldmüllergasse mussten für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt werden. Busse der Wiener Linien wurden umgeleitet. Experten des Entschärfungsdienstes konnten das Kriegsrelikt schließlich sichern und abtransportieren. Beide Frauen wurden angezeigt.