Misshandlung: Polizei dementiert

Nach einem Polizeieinsatz auf einem Partyschiff am Donaukanal soll ein Paar in einem Kommissariat misshandelt worden sein. Die Polizei hat am Samstag die Vorwürfe zurückgewiesen, die beschuldigten Beamten sind weiter im Dienst.

Die Vorwürfe waren von Rechtsanwalt Josef Wegrostek erhoben worden. Mehrere Beamte hätten demnach einen 32-Jährigen und dessen 24-jährige Freundin bei einem Partyschiff am Donaukanal und dann im Polizeikommissariat Deutschmeisterplatz misshandelt. Man habe sie teilweise entkleidet, geschlagen, nicht auf die Toilette gehen lassen und ihnen nichts zu trinken gegeben, fasste der Anwalt zusammen - mehr dazu in Anwalt: Paar von Polizei misshandelt.

Polizei verweist auf Staatsanwaltschaft

„Die Wahrheit stellt die unabhängige Justiz dar und nicht ein Anwalt, der Behauptungen für seine Mandanten aufstellt“, widersprach am Samstag Johann Golob, Sprecher der Wiener Polizei, in einem „Wien heute“-Interview. Auch Wegrosteks Aussage, wonach ein am Tag der Festnahme bei einem Polizisten diagnostizierter Nasenbeinbruch nur eine Prellung und damit eine leichte Verletzung gewesen wäre, wies Golob zurück: „Eine schwere Prellung ist ja kein Kavaliersdelikt. Auf einen Polizisten, der seine Arbeit tut, ist nicht hinzuschlagen.“

TV-Hinweis:

Über die Vorwürfe gegen die Wiener Polizei berichtet Thema am 11.11., 21.10 Uhr, ORF2.

Die betroffenen Polizeibeamten wurden einvernommen, nun habe laut Golob „die Staatsanwaltschaft Wien die Situation zu beurteilen“. Die Polizisten sind weiter im Dienst: „Es gibt derzeit keinen Nachweis für ein schuldhaftes Verhalten, es handelt sich um Behauptungen, jetzt ist die Justiz am Wort“, so Golob.