Zentralmatura sorgt für Ärger

Aufregung rund um die Zentralmatura macht sich in Wien breit. Im Fach Mathematik sorgt das Bewertungssystem in Probeläufen für Ärger und Verwirrung. Das Ministerium spricht von einer Eingewöhnungsphase.

Schularbeit Zentralmatura

ORF

Mehr „Nicht genügend“ als Folge

Als Vorbereitung auf die Zentralmatura, die 2015 in den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) starten soll, wurden unter anderem die Mathematik-Schularbeiten in der Oberstufe umgestellt. Es müssen zuerst Multiple-Choice-Fragen beantwortet werden, bevor noch zu rechnen begonnen werden kann.

Gemeinsame Kritik von Schülern und Eltern

„Die Theorie wird schwerer gewichtet als die Praxis. Das ist in unseren Augen ungerecht“, kritisiert Labinot Sphiu, Gründer einer Facebook-Gruppe, die in den vergangenen Tagen enormen Zuwachs bekommen hat. Dass auch die Punktevergabe bei der Benotung geändert wurde, hat ebenfalls negative Folgen.

Seitdem gebe es viel öfter schlechte Noten, kritisieren Schüler und Eltern. „Es kommt jetzt leider heraus, dass, wenn jemand die Grundkompetenzen nicht kann, er überhaupt nicht Mathematik kann. Und so einfach kann man es sich doch nicht machen, das ist schülerfeindlich“, so Susanne Schmid vom Bundeselternverband.

BIFIE weist auf Gewöhnungsphase hin

Beim BIFIE, dem Institut, das die Zentralmatura entwickelt, kennt man die Kritik. Eltern und Schüler bräuchten noch Zeit, um sich damit vertraut zu machen, heißt es dort. „Die Sache ist neu. Wir sind in einer Übergangssituation und an das muss sich sowohl der Unterricht, die Lehrer beim Prüfen als natürlich auch die Schüler schön langsam gewöhnen“, sagte Peter Simon vom BIFIE.

Peter Simon vom BIFIE war im „Radio Wien“-Studio zu Gast:

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Die AHS-Lehrergewerkschaft fordert indessen eine andere Punktevergabe bei der Benotung. Die Elternvertreter fordern, dass die Bewertung noch einmal überdacht wird und dass Schulen im Praxisteil mehr Mitsprache bekommen - in einer Art teilzentralen Matura, wie sie auch viele Lehrer gerne hätten.

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