Zukunftstrend: Eislaufen auf Plastik?

Ist das Eislaufen auf Plastikplatten die Zukunft? Am Samstag hat auf der Hohen Warte die „Happy Skate“-Anlage eröffnet. Es ist Wiens erster Plastikplatz, auf dem man mit Schlittschuhen seine Runden drehen kann.

„Es ist natürlich kein Eis, aber man hat zu 80 Prozent das Gefühl, auf einem echten Eislaufplatz zu fahren“, so Anni Frank. Gemeinsam mit ihrer Familie errichtete sie auf dem ehemaligen Natureislaufplatz neben ihrer Gastwirtschaft in Döbling die neue „Happy Skate Anlage“. Hier kann von September bis Juni auf synthetischen, selbstschmierenden Kunsteisplatten Schlittschuh gefahren werden.

Für Frank ist die neue Technik eine ideale Alternative zum Eislaufen auf Kunsteis. „Vor allem wegen der Energiekosten“, so Frank. Für die Läufer selbst sei es keine große Umstellung. „Es fährt sich eine Spur langsamer und man braucht etwas mehr Kraft. Aber je mehr man sich an den Kunststoff gewöhnt, desto schneller wird man. Ein gut geschliffener Eislaufschuh kann dabei nicht schaden.“

Video vom neuen „Plastiklaufplatz“

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Showacts zur Eröffnung

Das neue „Eislaufvergnügen“ auf Plastikplatten ist für Frank schwer zu vermitteln: „Ich kann daher nur empfehlen. erst herkommen, ausprobieren und dann urteilen“, so Kraus. Am Samstag gab es die Möglichkeit dazu, den Platz kostenlos zu testen.

Nach Showeinlagen der Red Bull Chrashed-Ice Fahrer „Brüder Dallago“, der U10 Eishockey-Nachwuchsmannschaft „Danube Islanders“ und der österreichischen Eiskunstlauf-Nachwuchsmannschaft mit Sonja Harand wurde der Platz für den Publikumslauf freigegeben. Schlittschuhe können dabei von der Familie Frank ausgeborgt werden.

Eislaufen auf Plastik

ORF

Plastik auch bei „Wiener Eistraum“

Frank betrieb die vergangenen zehn Jahre einen Natureislaufplatz in der Hintergärtengasse auf der Hohen Warte. „Aufgrund der Witterung ist das Eislaufen aber immer weniger geworden“, so Frank, die länger als ein paar Wochen eine Eislauf-Nahversorgerin in ihrem Grätzel sein möchte. Kraus: „Ich will vor allem ein Angebot für Kinder und Familien schaffen, die für eine oder zwei Stunden zum Eislaufen vorbeikommen wollen.“

Daher entschloss sie sich, die neue, energiesparende Technik auszuprobieren und folgte damit anderen Wiener Einrichtungen nach. Denn bereits im Vorjahr legte der Wiener Eislaufverein seine Eishalle mit einem Kunststoffbelag aus. Auch beim Wiener Eistraum am Rathausplatz wurden bereits Verbindungsstücke zwischen den Kunsteisflächen ausgelegt. Während die Plastikplatten im Betrieb keinen Strom benötigen, verbraucht eine Kunsteisbahn mitunter so viel Strom wie ein Haushalt in einem Jahr.

"Happy Skate“-Anlage Hohe Warte

Anni Frank

Optisch ist die Kunststoffanlage nicht von einem Eislaufplatz unterscheidbar

Sommerpause wegen UV-Strahlung

In den Monaten Juni, Juli und August, wird die „Happy Skate“-Anlage geschlossen sein. „Die Kunststoffplatten haben es nicht so gern, wenn sie den ganzen Tag UV-Strahlen ausgesetzt sind. Sie werden daher im Sommer abgedeckt“, so Frank. Für die synthetische Kunststoffplatten der Firma „Like-Ice“ hat Frank fünf Jahre Garantie, aber eigentlich sollten sie bei Außenflächen bis zu zehn Jahre im Einsatz sein können.

Plastikeis in Salzburg ein Flop

Im Vorjahr war der Wintereislaufplatz in der Salzburger Altstadt erstmals mit einem Kunststoffbelag statt mit herkömmlichem Eis ausgestattet. Doch das Plastikeis war ein Flop und wurde von den Eisläufern nicht angenommen. Das System kam jedoch von einem anderen Anbieter, als bei der „Happy Skate“-Anlage in Döbling - mehr dazu in Plastikeis in Altstadt ein Flop (wien.ORF.at; 08.01.2013).

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