Wehsely: Rauchverbot wird kommen

Über ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie ist bei den Regierungsverhandlungen gesprochen worden. Im Koalitionspakt ist das Verbot nicht enthalten. Die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) glaubt an die Umsetzung.

" Die Wirtschaft braucht Rechtssicherheit, aber dafür muss klar sein, dass es ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie geben muss. Ich gehe davon aus, dass das am Ende des Tages das Ergebnis sein wird", meinte Wehsely in einem Interview mit dem Ö1-Mittagsjournal.

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely bei Interview

ORF

Sonja Wehsely

Im Koalitionspakt der neuen Bundesregierung ist von einer Präzisierung des Gesetzes die Rede, wobei nichtrauchenden Gästen wieder zugemutet werden könnte, durch den Raucherbereich zu gehen, wenn sie etwa zur Toilette müssen.

„Stimmung in der Bevölkerung gedreht“

Die Wiener Gesundheitsstadträtin war eine der Verhandlerinnen bei den Gesundheitsthemen des Koalitionspakts und ist auch nicht irritiert, dass das Rauchverbot vorerst kein Thema war. „Ich gehe davon aus, dass die Verhandlungsführer das umsetzen werden was sie vereinbart haben, auch wenn es sich jetzt nicht in der Regierungsvereinbarung findet,“ meinte Wehsely.

Sie will „nicht locker lassen“, die Stimmung in der Bevölkerung habe sich Richtung Rauchverbot gedreht. „Wir müssen hier auch Schritte setzen, die in ganz Europa schon Normalität sind, nämlich ein Rauchverbot in der Gastronomie“, so Wehsely.

Studie: Nur ein Lokal gesetzeskonform

In einer Studie wurde vor kurzem nachgewiesen, dass 99 Prozent aller Lokale gegen das Tabakgesetz verstoßen. Bei 300 untersuchten Lokalen in Wien erfüllte nur eines alle gesetzlichen Vorgaben zum Nichtraucherschutz - mehr dazu in Viele Lokale brechen das Tabakgesetz (wien.ORF.at; 28.11.2013).

Einige Ärzte, darunter Thomas Szekeres von der Wiener Ärztkammer, forderten in einem offenen Brief an die Bundesregierung eine gesetzliche Grundlage für ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie - mehr dazu in Rauchverbot: Offener Ärztebrief an Regierung (wien.ORF.at; 29.11.2013).

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