Vierter Lesetest an den Schulen

Zum vierten Mal werden alle Schüler und Schülerinnen der vierten Klasse Volksschule und der achten Schulstufe (AHS/HS/NMS) auf ihre Lesefähigkeit getestet. Die Ergebnisse liegen im Mai vor. Erstmals wird heuer auch der Wortschatz ausgewertet.

31.000 Schülerinnen und Schüler werden am Donnerstag und am Freitag getestet. Zudem werden jene 2.640 Schüler, die beim „Wiener Lesetest“ 2013 besonders schlecht abgeschnitten und viermonatige Intensivkurse besucht haben, erneut abgeprüft.

Die Ergebnisse des vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) durchgeführten Tests liegen im Mai vor, die Schüler erhalten sie noch im laufenden Schuljahr. Ziel ist, dass Lehrer die Schüler besser fördern können. Erstmals wird zusätzlich auch der Wortschatz ausgewertet, „um die Ausgangsbedingungen für Leselernprozesse wissenschaftlich erforschen zu können“, heißt es in einer Aussendung des Stadtschulrats.

Ein Fünftel als „Risikoschüler“

2013 gehörten laut dem vergangenen Lesetest je rund ein Fünftel der Zehn- bzw. 14-Jährigen zur Gruppe der „Risikoschüler“ und damit schwächsten Leser, je rund 40 Prozent sind sehr gute bzw. durchschnittliche Leser. Insgesamt sind seit vergangenem Jahr für Wiener Schüler im Lauf ihrer Pflichtschulzeit insgesamt 15 Bildungstests verpflichtend. Die an den Stadtschulrat gemeldeten Ergebnisse sollen einer der Faktoren sein, ob man in die nächsthöhere Klasse aufsteigen kann.

Kritik kam am Mittwoch von VP-Bildungssprecherin Isabella Leeb. „Die bis jetzt gesetzten Maßnahmen zur Hebung der Lesekompetenzen bei Wiens Schülern brachten leider nur marginale Verbesserungen“, so Leeb in einer Aussendung. Sie forderte die Stadtregierung daher auf, die für die Infokampagne zum Umbau der Mariahilfer Straße vorgesehenen Mittel „umgehend umzuwidmen und einer aktiven Bildungsförderung von Wiens Kindern zuzuführen“.

Der SPÖ-Bildungssprecher im Rathaus, Heinz Vettermann, widersprach Leeb. Der Lesetest sei kein Ausdruck des Problems Leseschwäche, sondern Teil der Problembehebung, so Vettermann in einer Aussendung. Man woll den Lehrern ein Instrument in die Hand geben, um Maßnahmen „punktgenau“ setzen zu können. Die Ergebnisse vergangener Tests würden zeigen, dass die Leseoffensive in Wien Wirkung zeige.

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