Alte WU: Grätzl leidet unter Leere

Seit viereinhalb Monaten steht das alte WU-Gebäude in Wien-Alsergrund leer. Bislang gibt es keine konkreten Pläne für eine Nachnutzung. Die Lokale in der Umgebung leiden darunter. Einige mussten bereits zusperren.

Seit die WU im Sommer auf den neuen Campus im zweiten Bezirk gezogen ist, steht das alte Gebäude leer. Nur der Hausmeister dreht seine einsamen Runden und passt auf, dass niemand das Gebäude betritt und kein Brand ausbricht. In einigen Monaten soll es mit der Einsamkeit vorbei sein. Die alte WU gilt als ideales Ausweichquartier für andere Universitäten, deren Gebäude demnächst saniert werden sollen.

Einen Rundgang durch das alte WU-Gebäude sehen Sie in „Wien heute“, 19.00 Uhr in ORF 2 oder in der ORF TVthek

Die Universität für Bodenkultur könnte schon ab dem Sommer vorübergehend einziehen, sagt Ernst Eichinger, der Sprecher der Bundesimmobiliengesellschaft. „Ebenfalls angedacht ist ein Ausweichquartier für die Akademie der bildenden Künste oder für die Angewandte. Das alles sind Optionen, danach ist natürlich auch das Parlament ein Thema.“ Die Sanierung des Parlaments wurde aufgrund der Sparvorgaben allerdings zuletzt wieder verschoben - mehr dazu in -Parlament: Mehrere Umbau-Varianten.

„Ganzer Platz wie ausgestorben“

Für die Lokale in der Umgebung waren die Studierende ein Umsatzbringer. Einige kämpfen seit der Übersiedlung mit Umsatzeinbußen. „Wir haben eine Neuübernahme, aber es ist sehr schlecht. Der ganze Platz ist wie ausgestorben“, sagt etwa eine Kellnerin. Ein Lokalbetreiber verkaufte bereits. Die anderen hoffen, dass in die alte WU bald wieder Leben einkehrt.

Altes WU-Gebäude von außen

ORF

Ganz anders sieht es am neuen Campus beim Prater aus. Das Gelände ist belebt, die Lokale sind voll, der Manager zufrieden. „Wir bekommen sehr positive Rückmeldungen von den Studenten, die wesentlich mehr Möglichkeiten haben als am alten Standort. Auch von den Lehrenden bekommen wir sehr großen Response“, erklärt der Campusmanager Christoph Knecht.

„Man trifft sich viel öfters auf den Freiflächen. Die Offenheit der Uni, dieses Konzept ist aufgegangen“, sagt Knecht. Das soll in Zukunft auch auf dem Gelände der alten WU wieder Realität werden. Langfristig soll das Gebäude von einer Bildungseinrichtung genützt werden.

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