City ohne Reisebusse: Konzept fixiert

Die Wiener Innenstadt soll reisebusfrei werden: Das neue Konzept für die beschränkte Zufahrt von Touristenbussen bzw. Hop-on-hop-off-Linien in den ersten Bezirk steht. Der Bezirk begrüßt das Konzept, Kritik kommt von der Wirtschaftskammer.

In den kommenden Monaten soll das Konzept umgesetzt werden, hieß es am Freitag aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). Für Busunternehmen, Hotels, Gastronomiebetriebe oder andere Busbetreiber gilt dann jene Regelung, die bereits von den Adventsamstagen bekannt ist: Ohne Zufahrtskarte darf nicht mehr in die Innenstadt eingefahren werden. Nur Busse mit konkreten Zielen, wie etwa Hotels, können Zufahrtskarten beantragen.

Bezirk will bei Umsetzung „Tempo machen“

So sollen vor allem Touristenbusse und Hop-on-hop-off-Linien vom Stephansplatz und aus der Innenstadt ferngehalten und die Zufahrt tatsächlich kontrollierbar werden. Für die Umsetzung und Finanzierung ist allerdings nicht die Stadt, sondern der Bezirk zuständig. Eine Sprecherin von Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) begrüßt das Konzept. Es sei überfällig, der Bezirk warte schon seit Jahren darauf. Der Bezirk werde bei der Umsetzung „Tempo machen“.

Von dem neuen Konzept erhofft man sich eine Entlastung der Bewohner der Inneren Stadt sowie eine Reduktion von Abgasen und Lärm. Mit den gewonnen Erfahrungen könne man dann anlassbezogen über die weitere Organisation des Busverkehrs im ersten Bezirk nachdenken, heißt es weiter. Etwa im Bereich der Albertina, wo die Garage „Neuer Markt“ errichtet werden soll.

Wirtschaftskammer fordert runden Tisch

Kritik an dem neuen Konzept kommt von der Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, Brigitte Jank. In einer Aussendung bezeichnet sie die neue Regelung als „unverständlich“ und „erhebliche Erschwernis“ vor allem für ältere Wienbesucher und Tagestouristen und befürchtet starke Tourismuseinbußen.

„Die täglich ohnehin nur rund 30 Fremdenführerbusse sollen weiterhin zufahren dürfen, außerdem fordern wir eine zentrale Ein- und Ausstiegsstelle“, so ein Sprecher Janks. Geht es nach der Wirtschaftskammerpräsidentin sollen diese Punkte in einem runden Tisch erneut diskutiert werden. Die Sprecherin von Stenzel schlägt für ältere und gehbehinderte Gäste ein Shuttleservice mit kleinen Bussen vor.

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