Bundestheater für „Schandfleck 2013“ nominiert

Zweifelhafte Ehre für die Bundestheater-Holding: Sie wurde vom Netzwerk Soziale Verantwortung für den „Schandfleck 2013“ nominiert. Anlass ist die Diskussion über den ausgegliederten Publikumsdienst.

Bei dem Netzwerk handelt es sich um eine Plattform von 30 Arbeitnehmer- und Konsumentenschutzorganisationen. „Prämiert“ werden gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen, hieß es in einer Aussendung.

Öffentlicher Protest eines Billeteurs

Die Holding, das institutionelle Dach von Staatsoper, Burgtheater und Volksoper, wird „für das Outsourcing der 400 Mitarbeiter des Publikumsdienstes an die menschenrechtlich höchst umstrittene Sicherheitsfirma G4S“ kritisiert. Die Ausgliederung des Publikumsdienstes war zwar bereits im Jahr 1996 erfolgt, wurde aber durch den öffentlichen Protest eines Mitarbeiters im vorigen Oktober zum Diskussionsthema - mehr dazu in Publikumsdienst eingliedern: G4S warnt.

Bei den Burgtheater-Jubiläumsfeierlichkeiten hatte Billeteur Christian Diaz eine aktionistischen Rede zur Auslagerung des Publikumsdienstes an den privaten Sicherheitskonzern gehalten - mehr dazu in Theater: Grüne für Auflösung der G4S-Verträge.

Kritik auch an MA 48 und Apple

Auf der Shortlist der umstrittenen Institutionen befinden sich auch das Lebensministerium für dessen „fehlgeleitete Umweltpolitik“, die MA 48 für deren „prekäre Beschäftigungspolitik“ in der Abfallwirtschaft, die Firma Apple für unverantwortliches Verhalten in der Lieferkette sowie die Andritz Hydro GmbH für die „Beteiligung an menschenrechtlich und ökologisch problematischen Staudammprojekten in Laos und Brasilien“.

Die Preisverleihung findet am 20. Februar, dem Welttag der sozialen Gerechtigkeit, im OFF-Theater in Wien-Neubau statt.

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