Josefstädter bangen um Steffl-Blick

Von der Josefstädter Straße hat man freie Sicht auf den Stephansdom. Viele Josefstädter sind stolz darauf und bangen jetzt um den Steffl-Blick. An der Zweierlinie soll ein neues Gebäude entstehen, das den Blick auf das Wahrzeichen verstellen könnte.

TV-Hinweis:

Mehr über den Steffl-Blick aus der Josefstadt sehen Sie in „Wien heute“ in der ORF TV-Thek.

Das frühere städtische Rechenzentrum an der Zweierlinie, auch „Glaspalast“ genannt, wird durch ein neues Gebäude ersetzt - mehr dazu in „Glaspalast“ wird abgerissen. Das neue Gebäude soll breiter werden und bereitet einer Anrainerinitiative in der Josefstadt Kopfzerbrechen. „Wenn der Bau so wie geplant realisiert wird, müsste man als Fußgänger mitten auf der Straße stehen, um etwas zu sehen“, sagt Felix Deflorian, Initiator der Aktion „Steffl-Blick“.

Die Wien-Holding, die für den Architekturwettbewerb verantwortlich ist, versichert, dass die Sichtachse von der Josefstädter Straße zum Stephansdom erhalten bleibt. „Der Sichtraum ist in Teilbereichen etwas schmäler, was aber die Sicht auf den Stephansdom nicht beeinträchtigt“, sagt Sigrid Oblak, Geschäftsführer der Wien Holding.

Josefstädter Straße, Blick auf den Stephansdom

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Deflorian bezweifelt das, weil das neue Gebäude um fünf Meter breiter werden soll als der bestehende „Glaspalast“, der 1980 vom Architekten Harry Glück geplant wurde. „Das ausgewählte Projekt orientiert sich aber an dem strengen Liniengerüst, das bei der damaligen Bebauung dieses Bereichs maßgeblich war“, hält Oblak entgegen.

Felix Deflorian will nun in Kontakt mit der Wien Holding treten. Sollten die Sorgen der Anrainer nicht zerstreut werden, plant er, eine Petition einzureichen. Die Wien Holding versucht aber, zu beruhigen. „Wir sind jetzt am Beginn der Projektplanung. Die Detailplanung startet in Kürze. Wir nehmen die Argumente der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst und werden das noch einmal genau prüfen“, sagt Oblak.

Josefstädter Straße, Blick auf den Stephansdom

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