Londoner Gartenfestival auch in Wien

Das Gartenfestival „Chelsea Fringe“ findet im Mai nicht nur in London, sondern auch in Wien statt. Durch das alternative Festival sollen private Wiener Gärten und Parks geöffnet und Gartenkunst in jeder Form präsentiert werden.

„Der Garten hat in Wien eine lange Tradition“, so Hannah Stippl, Initiatorin des Festivals „Chelsea Fringe Vienna“. Das würden schon die vielen Schreber- und Communitygärten, die begrünten Innenhöfe und städtischen Parks sowie die Schlossgärten in Schönbrunn und im Belvedere zeigen.

Chelsea Fringe Vienna

von 17. Mai bis 8. Juni 2014

Das „Chelsea Fringe Festival“ möchte dazu ergänzend Wiens private Gärten öffnen. „Es soll ein Tag der offenen Gärten werden. Denn die Leute interessiert es, wie es beim Nachbarn aussieht“, so Stippl. Auch Kunstaktionen, Happenings und Installationen im öffentlichen Raum sowie in Ateliers, Lesungen, Verkostungen, Pflanzentauschbörsen oder auch Gartenmodeschauen sind erwünscht.

Krongarten

Chelse Fringe Vienna / Hinterland

Der Verein Hinterland verwandelte 2013 einen Parkplatz in eine Grünoase

Wachsendes Gartenfestival

Derzeit sammeln und registrieren die Festivalinitiatoren noch Ideen und Projektvorschläge. „Wir schauen uns dann an, ob das Projekt legal ist, ob es für die Besucherinnen und Besucher interessant sein könnte und ob es in den thematischen Rahmen passt“, so Stippl. „Es soll also etwas mit Garten, Freiraum, Kunst und Pflanzen im weitesten Sinn zu tun haben.“

Inzwischen wurden bereits vierzig Projekte eingereicht. „Aber das Gartenfestival wächst permanent“, so Stippl. Bis 31. März können sich Hobby-, Guerilla- und Profigärtner sowie Künstler und Vereine noch mit Projektideen für das Festival anmelden. Alle Standorte und der genaue Festivalplan von „Chelsea Fringe Vienna“ sollen ab Mai auf der Festivalhomepage abrufbar sein.

Förderungen in Form von Geld wird für die eingereichten Projekte nicht zur Verfügung gestellt. Die Festivalinitiatoren sorgen jedoch für eine internationale Vernetzung der Teilnehmer und für Öffentlichkeitsarbeit. Stippl: „Künstler stellen ohnehin nicht aus, um reich zu werden. Genauso wenig werden aus diesem Grund Communitygärten gegründet. Die Menschen haben einfach Spaß daran zu zeigen, was sie machen. Das ist auch der Grund jeder Ausstellung.“

Botanischer Garten der Universität Wien, 2013,  15.623 Nägel stecken im 2012 abgestorbenen Mandelbaum.

Chelse Fringe Vienna / Nora Gutwenger

Nora Gutwenger zeigte im Vorjahr einen abgestorbenen Mandelbaum, in dem 15.623 Nägel steckten, im Botanischen Garten der Universität Wien

Idee aus London

Das erste Chelsea Fringe Festival fand 2012 in London statt. Es setzte sich das Ziel, eine Alternative und Erweiterung zur weltberühmten Blumen- und Gartenschau „Chelsea Flower Show“ zu sein. Im Vorjahr war Wien mit einigen Projekten der erste „kontinentale Außenposten“ des alternativen Londoner Gartenfestivals. „Das war sozusagen ein Testlauf. Heuer sind wir das erste Mal richtig dabei“, so Stippl. Heuer soll das Festival zeitgleich in London, Wien, Bristol und Melbourne stattfinden.

Gegründet wurde das Gartenfestival vom britischen Landschaftstheoretiker Tim Richardson, der seit 2013 Gastprofessor im Department Landschaftskunst der Universität für angewandte Kunst in Wien ist. Dort fand er mit Hannah Stippl und Anita Duller auch zwei Partnerinnen, die das Fringe Festival in Wien etablieren wollen.

(Landscape) with Flowers

Chelse Fringe Vienna / IG Bildende Kunst

Auch Kunst in Verbindung mit Blumen ist beim Gartenfestival gern gesehen

Ploberger: „Interesse ist gewaltig“

Auch „Radio Wien“-Pflanzenexperte Karl Ploberger hält das neue Gartenfestival in Wien für eine gute Idee. „Das Interesse an solchen Veranstaltungen ist gewaltig. Das sieht man in London, aber auch an den zahlreichen Gartenausstellungen in Österreich.“ Laut Ploberger wird das Thema Natur und Garten immer wichtiger - mehr dazu in Jetzt schon an den Sommer denken (wien.ORF.at; 30.1.2014)

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