Neuer „Freudplatz“ in Wien

Im Gemeinderatsausschuss für Kultur sind am Dienstag elf neue Straßennamen beschlossen worden. Nach Sigmund Freud und seiner Tochter Anna wird der neue „Freudplatz“ benannt, geehrt werden auch Bertha Löwi, Maria Schaumayer und Louise Martini.

Der zukünftige „Freudplatz“ liegt in der Leopoldstadt im Bereich der Messestraße zwischen Perspektivstraße und Südportalstraße. Ursprünglich war ein „Sigmund-Freud-Platz“ vorgesehen, nun soll der Platz gleichermaßen an zwei Koryphäen der Psychoanalyse erinnern: An den Begründer der Psychoanalyse und Mediziner Sigmund Freud sowie an dessen Tochter Anna Freud, die sich auf dem Gebiet der Kinderpsychoanalyse verdient gemacht hat.

Im März 2015 soll im Prater das neue Gebäude der Sigmund Freud-Privatuniversität eröffnet werden. Der Spatenstich wurde im Frühjahr 2013 vorgenommen - mehr dazu in Spatenstich für neue Freud-Uni (wien.ORF.at; 2.4.2013). Nach der Leistungsschwimmerin Judith Deutsch-Haspel wird die neue Brücke über den Handelskai im Bereich Holubgasse „Judith-Deutsch-Steg“ genannt.

Weg wird nach Bertha Löwi benannt

In Alsergrund wird ein Weg nach Bertha Löwi benannt. Die Jüdin Bertha Löwi, geborene Plohn, beging am 29. September 1941 aus Angst vor Deportation Selbstmord. Damit steht sie stellvertretend für die zahlreichen „unbekannten“ Wiener Jüdinnen und Juden, die im Freitod den einzigen Ausweg vor dem NS-Terror-Regime sahen.

Im Kreuzungsbereich Billrothstraße und Sieveringer Straße in Döbling wird der „Schaumayerplatz“ entstehen. Damit wird an die Wirtschaftswissenschafterin und Politikerin Maria Schaumayer gedacht. Als erste Frau war sie Präsidentin einer Nationalbank. Maria Schaumayer verstarb am 23. Jänner 2013 - mehr dazu in Abschied von Maria Schaumayer (wien.ORF.at; 2.2.2013).

Im Bereich des Gaswerks Leopoldau in Floridsdorf wird es zwei neue Benennungen von Verkehrsflächen geben: Den „Jürgenssenweg“ nach der Zeichnerin, Fotografin, Malerin und Konzeptkünstlerin Birgit Jürgenssen sowie die „Rosenblattgasse“ nach der Montessoripädagogin Lena Rosenblatt.

Erinnerung an Louise Martini und Peter Wehle

In der Landstraße wird zweier Größen des Wiener Kulturlebens in unmittelbarer Nachbarschaft gedacht. Kabarettist, Komponist und Autor Peter Wehle erhält zwischen Erdberger Lände und Dietrichgasse einen Weg („Wehleweg“). Nach Schauspielerin und Chansonniere Louise Martini wird zwischen Erdberger Lände und Göllnergasse die „Louise-Martini-Straße“ benannt. Louise Martini verstarb im Vorjahr im Alter von 81 Jahren - mehr dazu in Abschied von Louise Martini (wien.ORF.at; 4.2.2014).

„Wiens Straßennamen dienen nicht nur der Orientierung, sondern sind auch ein Wegweiser durch die Geschichte unserer Stadt. Die Benennung einer Verkehrsfläche nach verdienten Persönlichkeiten stellen posthume Ehrungen dar“, so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

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