Opernball ist restlos ausverkauft

Seit Monaten ist der heutige Ball in der Staatsoper ausverkauft. Die Generalprobe am Mittwochabend ging gut über die Bühne. Auch die Debütanten haben inzwischen das richtige Tempo gefunden. Outfitmäßig aus dem Takt war jedoch die „Miss Austria“.

„Morgen wird ein ganz normaler Tag“, berichtete Kammersänger Michael Schade kurz vor der Generalprobe am Mittwochabend. „Nur eben mit vier Minuten Panik.“ Schade tritt als Routinier zwischen den Nachwuchstalenten der Wiener Staatsoper auf: „Der größte Unterschied ist, dass wir bei der Eröffnung nur eine Arie und damit nur eine Chance haben.“

Beim Auftritt der Sänger wird dieses Jahr bewusst auf leichte Kost verzichtet. Anstatt Wiener Lieder oder lieblicher Operette werden ausschließlich Arien dargeboten. Schade singt etwa „Pourquoi Me Reveiller“ aus Jules Massenets „Werther“. „Selbstmord, Mord, Verderben - das Drama passt zum Opernball“, witzelte Schade.

Kleiner Skandal jährt sich zum zehnten Mal

Auch die leicht übermütigen Debütanten haben inzwischen das richtige Tempo gefunden. Beim Einzug zur Fächerpolonaise von Carl Michael Zierer hatte Eröffnungs-Beauftragter Roman Svabek kaum mehr etwas auszusetzen. Bei den letzten Proben sorgten vor allem die historischen Figuren für manches Chaos - mehr dazu in Letzter Schliff für Opernball-Debütanten (wien.ORF.at; 16.2.2014).

Outfitmäßig aus dem Takt war allerdings Miss Austria Ena Kadic. Als einzige Debütantin war sie - anstatt mit einer dezenten nude oder schwarzen - mit einer wild gemusterten Strumpfhose zur Generalprobe erschienen.

Dem Ballett hat Renato Zanella eine „furiose, rasante Choreografie“ zugedacht. „Sie ist wirklich sehr schwierig“, räumte er ein. Heuer feiert Zanella übrigens Zehn-Jahre-Opernball-Skandälchen: 2004 ließen die Tänzer auf seinen geheimen Befehl hin bei der Eröffnung die Hosen hinunter. „Ich weiß auch nicht, wieso es da so eine Aufregung gegeben hat“, wunderte sich der Choreograf. Heuer bleiben die Hosen jedenfalls an.

Opernball beschert 1,1 Mio. Euro Gewinn

TV-Hinweis:

Opernball live in der ORFTVthek

Das Spektakel am Wiener Opernball wird durch Zahlen belegt. Die Staatsoper macht einen Gewinn von 1,1 Mio. Euro. Insgesamt werden sich 7.230 Personen in der Oper aufhalten, 5.150 sind Ballgäste. Das Jungdamen- und Jungherren-Komitee wird von 144 Paaren gebildet, 16 Paare stehen als Reserve bereit.

Eine Eintrittskarte für den Wiener Opernball 2014 kostete 250 Euro, eine Loge zwischen 9.000 und 18.500 Euro. Ein Tischplatz für zwei Personen war um 180 Euro zu haben, für einen ganzen Tisch waren zwischen 360 und 1.080 Euro zu bezahlen. Stehplatzkarten für die Generalprobe am Mittwoch kosteten 15 Euro, Sitzplatzkarten zwischen 20 und 40 Euro.

Keine Demonstrationen angemeldet

Betont unaufgeregt sieht die Polizei dem Opernball entgegen. Es sind bis dato keine Demonstrationen angemeldet, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Dementsprechend gering - wie schon in den vergangenen Jahren - werde sich der Personalaufwand halten. Einige wenige Beamte werden sich um Verkehrsmaßnahmen und die Absicherung des roten Teppichs kümmern. Ein Platzverbot wird es nicht geben.

Obwohl es kein Platzverbot gibt, kommt es dennoch zu Verkehrsbehinderungen. So wird, wie ÖAMTC und ARBÖ berichteten, ab 20.00 Uhr die Ringstraße zwischen Schwarzenbergplatz und Operngasse gesperrt. Auch die Kärntnerstraße wird zum selben Zeitpunkt zwischen Karlsplatz und Opernring nicht mehr passierbar sein. Zwischen 20.00 Uhr und 23.00 Uhr gibt es außerdem Einschränkungen bei Straßenbahnen und Bussen. Die U-Bahn verkehrt uneingeschränkt.

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