Kein Lesetest mehr mit Bifie

Der Stadtschulrat beendet aufgrund des Lecks bei Schülerdaten die Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) beim Wiener Lesetest. Sollte es bei der laufenden Erhebung Bedenken geben, wird auf die Auswertung verzichtet.

Der Stadtschulrat habe das Bifie nun schriftlich um eine Stellungnahme gebeten. Sollte die Sicherheit der Daten nicht gewährleistet werden, verzichte man auf die laufende Auswertung, so die Wiener Schulbehörde. Da die Verträge mit dem Bifie auch nur jeweils für ein Jahr abgeschlossen wurden, sei auch das Ende der Zusammenarbeit problemlos möglich.

Beim Wiener Lesetest werden jährlich alle Schüler der 4. Klasse Volksschule sowie 4. Klasse AHS-Unterstufe/Hauptschule/Neue Mittelschule auf ihre Lesefähigkeit getestet. Wer schlecht abschneidet, wird im nächsten Jahr noch einmal abgeprüft. Der heurige Test wurde bereits im Jänner durchgeführt, die Ergebnisse sollten im Mai vorliegen - mehr dazu in Vierter Lesetest an den Schulen (wien.ORF.at; 9.1.2014).

FPÖ: „Winterschlaf fortgesetzt“

FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz ortete in einer Aussendung einen „skandalösen Dilettantismus“: „Nachdem sowohl Bifie als auch BMUKK (Unterrichtsministerium, Anm.) im Dezember 2013 über das Datenleck informiert worden sind, hat man einfach den Winterschlaf fortgesetzt anstatt aktiv zu werden.“ Die nun entstehende hektische Betriebsamkeit lasse dadurch an Glaubwürdigkeit missen. Er erwartet je nach Verschulden ein Köpferollen entweder beim Bifie oder im Ministerium.

Letzteres kommt für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos zumindest an der Spitze nicht infrage. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) habe sofort nach Bekanntwerden des Datenlecks die Verantwortlichen um unverzügliche Klärung ersucht. „Auch jetzt hat sie umgehend gehandelt und dafür gesorgt, dass das Datenleck geschlossen wurde. Sie hat einen sofortigen Stopp sämtlicher zentraler personenbezogenen Datenerhebungen veranlasst, bis die Ursachen für das Datenleck vollständig geklärt sind“, so Darabos.

Heinisch-Hosek meinte gegenüber Ö1, dass sie erst vor zwei Tagen von dem Sicherheitsleck erfahren habe. Rücktrittsaufforderungen wies sie zurück - mehr dazu in Heinisch-Hosek weist Rücktrittsaufruf zurück (oe1.ORF.at).

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