".wien": Erste Stadt der Welt mit eigener Domain

Jahrelang ist verhandelt und geprüft worden, jetzt ist es so weit: Wien hat als erste Stadt der Welt mit der Domain-Endung ".wien" seine eigene Adresse im Internet. Nun wurden die ersten neuen Websites vorgestellt: Seestadt.wien und Smartcity.wien.

Die Endung geht weltweit als erste der neuen Geo- und Community-TLDs (für „Top-Level-Domains“) in Betrieb. „Wien wird damit noch besser wahrgenommen, das ist eine große Chance für die Stadt als Marke und auch von besonderer Bedeutung für die Wiener Wirtschaft“, sagte der zuständige Stadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ).

Tatsächlich ist es auch die Stadt selbst, die bereits erste Webadressen eingerichtet hat. So ist etwa das Projekt Seestadt Aspern schon unter Seestadt.wien erreichbar. Andere stadtnahe Bereiche werden folgen. Das Rathausportal Wien.at wird hingegen nicht angetastet, da es als Marke bereits etabliert ist, wie es hieß.

Adressen werden verkauft und versteigert

Verwaltet wird die neue Endung von der punkt.wien GmbH. Die Stadt hat mit der Gesellschaft einen Vertrag über die Vermarktung der Domain abgeschlossen. Die Registrierung werde in mehreren Phasen ablaufen, wie die Geschäftsführer der Gesellschaft, Ronald Schwärzler und Nikolaus Futter, berichteten. Zunächst können sich Inhaber von Markenrechten - also etwa Unternehmen und Organisationen - „ihre“ Internetadresse sichern. Auch Privatpersonen können ihren Namen eintragen lassen. Anträge für die erste Phase werden bis 30. April entgegengenommen.

Dann folgt eine Wettbewerbsphase, in der zum Beispiel allgemeinere Begriffe (möglich zum Beispiel: „hotel.wien“, „taxi.wien“) vergeben werden. Gibt es mehrere Interessenten, wird die Internetadresse versteigert. Ab Mitte Juli folgt die offene Registrierung, in der Domains frei ausgewählt werden können - wenn es sie nicht schon gibt. Mit dem mehrstufigen Verfahren sollen missbräuchliche Eintragungen verhindert werden.

Kosten liegen zwischen 30 und 50 Euro

Beantragt werden Adressen über Registrare, also Unternehmen, die zur Vergabe berechtigt sind. Sie sind unter Nic.wien zu finden. Österreichische Provider haben mit diesen meist Verträge, so dass auch dort eine Registrierung möglich ist, hieß es heute.

Die Kosten hängen von den jeweiligen Registraren ab, die die Preise für den Endverbraucher selbst gestalten können. Die punkt.wien-Gesellschaft verlangt von den Registrierungsfirmen in der Sicherungsphase knapp 1.000 Euro für eine Eintragung, in den beiden weitere Phasen wird es günstiger. Kosten werden sie dann zwischen 30 und 50 Euro im Jahr. Die ".wien"-Adressen sind nicht einzigen neuen im Netz - derzeit werden von der zentralen Internetadressverwaltung ICANN laufend neue freigeschaltet. Und so gibt es neben ".wien" bereits ".berlin" und auch ".versicherung" und ".diamonds".

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