Autoren kritisieren Hysterie um „Die Neger“

Der Internetprotest gegen das Stück „Die Neger“ bei den Wiener Festwochen ärgert die Interessengemeinschaft der österreichischen Autoren. Deren Chef Gerhard Ruiss warnt vor „zur Hysterie abgedrifteter Political Correctness“.

Die Aufregung um die Inszenierung „Die Neger“ von Jean Genet bei den heurigen Wiener Festwochen zeugt für die IG Autorinnen Autoren von einem neuen „Ungeist“. „Wer nicht von vornherein klar und deutlich zu erkennen gibt, dass er auf der ‚richtigen‘ Seite steht, wird automatisch verdächtigt, zu diskriminieren“, so Geschäftsführer Gerhard Ruiss in einer Aussendung am Montag.

„Das blindwütige Hinschlagen auf Texte und Inhalte, die sich künstlerisch mit konfliktbeladenen Themen beschäftigen, im Namen einer zur Hysterie abgedrifteten ‚political correctness‘, die wütet, ohne sich auf den Kontext einzulassen, macht das kulturelle Miteinander, die seriöse Auseinandersetzung mit Rassismus nicht einfacher, ganz im Gegenteil, sie wird verhindert“, ärgerte sich Ruiss. Die IG Autorinnen Autoren unterstütze deshalb die Absicht der Festwochen, „Die Neger“ aufzuführen.

Gerhard Ruiss

APA/Robert Jäger

Ärgert sich über den Ärger über „Die Neger“: Gerhard Ruiss

Petition auf Facebook gegen Aufführung

Via Facebook war eine Petition mit dem Titel „Schwarze Menschen in Europa gegen Aufführung des Theaterstücks ‚Die N’ von Johan Simons“ veröffentlicht worden. In der vom Wiener Verein Pamoja initiierten und von 19 europäischen Vereinigungen unterzeichneten Petition wird die Absetzung des Stücks vom Spielplan gefordert - mehr dazu in Festwochen: Internetprotest gegen „Die Neger“ (wien.ORF.at; 4.3.2014).

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