Schlumberger möglicherweise vor Verkauf

Die deutsche Unternehmerfamilie Underberg will einem Zeitungsbericht zufolge ihre Mehrheit am Wiener Sekthersteller Schlumberger abgeben. Die Underbergs wollen das „zum jetzigen Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren“.

Laut „WirtschaftsBlatt“ (Freitag) wurde der Verkaufsprozess vor einiger Zeit eingeleitet, der Wirtschaftsprüfer Deloitte prüfe bereits. Bei Schlumberger in Wien gab es dazu keinen Kommentar. „Wenn sich Dinge konkretisieren, werden wir gemäß Börse- und Finanzmarktvorgaben entsprechende Informationen veröffentlichen“, sagte Schlumberger-Sprecher Benedikt Zacherl.

Auch die Unternehmerfamilie Underberg möchte die Gerüchte „zum jetzigen Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren“. Grundsätzlich stehe die Familie der Presse gerne zur Verfügung. „Dabei folgt man dem Grundsatz, die Themen zum Wohle aller Beteiligten nicht vorzeitig in die Öffentlichkeit zu tragen“, teilte Schlumberger-Aufsichtsratschefin Hubertine Underberg-Ruder, auch Board-Präsidentin der Underberg AG mit Sitz in der Schweiz, der APA am Freitag schriftlich mit.

Unternehmerfamilie hält Mehrheit

Die Familie Underberg hält de facto 51 Prozent an Schlumberger: Von den insgesamt 2,25 Millionen Stück Aktien sind 1,5 Millionen Stammaktien, von denen die Familie Underberg wiederum etwas über 75 Prozent, somit 1,125 Millionen Stück, hält. 9,7 Prozent gehören der Firma Schlumberger selbst, mehr als 15 Prozent sind im Streubesitz. Dazu kommen noch 750.000 Vorzugsaktien ohne Stimmrechte, die ebenfalls im Streubesitz sind.

Der börsenotierte Sekthersteller Schlumberger setzte 2012/13 knapp 210 Millionen Euro um. Eine Schlumberger-Stammaktie kostet derzeit an der Wiener Börse 21 Euro, zuletzt wurden am Mittwoch 100 Stück gehandelt.

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