Anwalt: Kein Geld für Hartmann

Der entlassene Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann soll außergerichtlich keine weiteren Jahresgagen erhalten. Das erklärte der Anwalt des Burgtheaters. In der Finanzaffäre wird unterdessen die Korruptionsstaatsanwaltschaft aktiv.

Der Anwalt des Burgtheaters, Bernhard Hainz, schloss am Freitag aus, dass man sich mit Hartmann außergerichtlich auf die Auszahlung von ein oder zwei Jahresgagen einigen könnte: Im Zuge einer Schadenersatzforderung für die im Raum stehenden Steuernachzahlungen könne er sich allenfalls vorstellen, dass es zu einer Pauschale kommen könne, die letztlich ein Nullsummenspiel ergebe. „Hartmann müsste dann froh sein, wenn er nicht noch etwas zu zahlen hätte.“

„Hartmann hat sich immer als Opfer dargestellt. Zuletzt ist jedoch herausgekommen, dass er nicht nur das System Stantejsky kannte, sondern auch daran beteiligt war“, sagte Hainz. Er vertritt mit seiner Kanzlei CMS Reich Rohrwig Hainz die Bundestheater-Holding sowie das Burgtheater in den Rechtsstreitigkeiten gegen Hartmann und die bereits zuvor entlassene Vizedirektorin Silvia Stantejsky.

Burgtheater

APA/Georg Hochmuth

Korruptionsstaatsanwalt prüft Burgtheater

In der Finanzaffäre um das Burgtheater wird unterdessen die Korruptionsstaatsanwaltschaft aktiv. Ein auf Wirtschaftskriminalität spezialisierter Staatsanwalt wird die Buchhaltung des Burgtheaters auf strafrechtliche Vergehen durchleuchten. Basis sind Anzeigen bzw. Sachverhaltsdarstellungen, die ursprünglich bei der Staatsanwaltschaft Wien eingegangen sind. Mithilfe von Experten aus dem Finanz- und Steuerwesen wird er sich einen Überblick über die Sachlage verschaffen und die buchhalterischen Vorgänge an der Burg sichten.

Die Entscheidung, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, soll laut Mayer „in einigen Tagen, wenigen Wochen“ fallen. Wie der Behördensprecher betonte, gibt es ungeachtet der Namen, die in den Eingaben an die Strafverfolgungsbehörden genannt werden, aus Sicht der WKStA derzeit noch keine konkreten Verdächtigen und damit naturgemäß auch keine Beschuldigten.

Hartmann-Anwalt patzt Springer an

Hartmann will laut seinen Anwälten bis Ende der Woche die Klage gegen seine Entlassung einbringen lassen und darin die Erklärung seiner Unschuld sowie die Zahlung seines Gehalts bis Ende August 2019 einfordern - mehr dazu in „Burg“: Hartmann will Gehalt bis 2019 (wien.ORF.at; 13.3.2014).

Die Causa Burgtheater war am Donnerstag auch Thema im Kulturausschuss im Parlament: Dabei war auch der Anwalt des entlassenen Burgtheater-Direktors Matthias Hartmann, Georg Schima, zugegen. Hartmann, der auch eingeladen war, zog es vor, dem Ausschuss fernzubleiben. Schima erklärte am Rande der Sitzung, die Verantwortung in der Causa Burgtheater sei beim Chef der Bundestheater-Holding, Georg Springer, zu suchen und nicht bei Hartmann - mehr dazu in Hartmann-Anwalt: „Eigentümerverantwortung“ (oe1.orf.at).

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