Höhere Mieten: 220.000 Haushalte betroffen

Heute steigen die Mietpreise, in Wien sind rund 220.000 Haushalte betroffen. Die höheren Tarife gelten für Mietverträge in privaten Altbauten, und zwar für Verträge, die nach dem 1. März 1994 abgeschlossen wurden. Die Stadt Wien befürchtet Immobilienspekulationen.

Die Richtwertmieten werden alle zwei Jahre der Inflation angepasst, deshalb steigen sie mit 1. April in Wien auf 5,39 Euro pro Quadratmeter. Für Mietverträge, die vor dem Jahr 1994 abgeschlossen wurden, gelten Kategoriemieten. Diese orientieren sich am Verbraucherpreisindex. Auch die Kategoriemieten werden mit Dienstag erhöht.

Neben der Grundmiete können die Vermieter bei Neuvermietungen verschiedene Zuschläge verlangen, unter anderem für die Lage. In guten Wiener Lagen steigen diese Zuschläge mit Dienstag extrem, im ersten Bezirk etwa von 5,70 Euro auf acht Euro pro Quadratmeter - mehr dazu in -Altbaumieten: Höhere Lagezuschläge.

Stadt will neues bundesweites Mietgesetz

Für Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) könnten die Erhöhungen Preistreiberei und Immobilienspekulationen auslösen. Er plädiert für eine Neuregelung des bundesweiten Mietgesetzes. In diesem Punkt stimmt auch die Wirtschaftskammer zu. Aus der Fachgruppe der Immobilientreuhänder wird aber die Kritik an der Mietpreiserhöhung zurückgewiesen. Die Arbeiterkammer spricht sich für neue Regeln bei der Inflationsanpassung aus. Der Vorschlag: Erst wenn sich die Inflation um zehn Prozent erhöht hat, sollen auch die Mieten steigen.

Auch die Preise auf dem Wohnungsmarkt zeigen weiter nach oben. Für das Jahr 2014 wird mit einem Anstieg der Mietpreise um zwei bis 2,5 Prozent gerechnet, der Anstieg bei Eigentumswohnungen wird laut Wohnungsmarktbericht des Immobiliendienstleisters EHL und der BUWOG rund drei bis fünf Prozent ausmachen. Das Angebot hinkt der starken Nachfrage weiter hinterher - mehr dazu in -Wohnungsmarkt: Mieten steigen weiter.