Juwelier-Überfall „zum Geldmachen“

Wegen eines Überfalls auf einen Juwelier in Wien-Hernals im Jänner sind sechs Angeklagte zu insgesamt 45,5 Jahren Haft verurteilt worden. Sie seien „zum Geldmachen“ nach Wien gekommen, erklärten die gebürtigen Rumänen.

Die sechs Männer im Alter zwischen 24 und 26 Jahren wurden wegen versuchten schweren Raubes zu insgesamt 45,5 Jahren Haft verurteilt, die Haftstrafen lagen zwischen sechseinhalb und zehn Jahren. Die Urteile sind rechtskräftig.

Für den betroffenen Juwelier in der Hernalser Hauptstraße war es der bereits sechste Überfall. Erst im Oktober 2012 war das Geschäft von der berüchtigten „Pink Panther“-Bande geplündert worden. Dem Inhaber wurde damals mit einer Axt sogar die Schädeldecke eingeschlagen. Er überlebte ebenso wie ein Angestellter, der ebenfalls attackiert wurde. Weshalb ausgerechnet dieser Juwelier auf Räuber eine derart große Anziehungskraft ausübt, ist unklar.

„Zum Geldmachen“ in Wien

Die Rumänen, die sich nun vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Andrea Philipp) wegen versuchten schweren Raubs zu verantworten hatten, waren „zum Geldmachen“ nach Wien gekommen, wie einer der Angeklagten zu Protokoll gab. Man habe entweder eine Arbeit finden oder Diebstähle begehen wollen.

Die Angeklagten organisierten am 17. Jänner zwei Fluchtautos, die in der Nähe des Geschäfts mit laufenden Motoren bereitstanden. „Als wir zu Hause weggefahren sind, haben wir nicht gedacht, dass wir so weit kommen“, sinnierte einer der jungen Männer nun vor Gericht.

Polizisten nach Überfall auf Juwelier in der Hernalser Hauptstraße

ORF

Polizist gab Warnschuss ab

Ein anderer bemerkte, er habe „Geld, um Autos oder Sachen zu kaufen“ wollen.

Überfall mit Axt und Vorschlaghammer

Knapp vor Geschäftssschluss schlugen sie laut Anklage mit einem Vorschlaghammer die Glastür ein und zertrümmerten im Geschäft mit dem Hammer und einer Axt die Vitrinen. Eine zufällig vorbeikommende Funkstreife machte dem Sextett einen Strich durch die Rechnung. Die Polizisten bemerkten die gewalttätigen Vorgänge, hielten an, sprangen aus ihrem Wagen und traten mit gezückten Dienstwaffen auf den Plan.

Einer der maskierten Täter soll versucht haben, mit der Axt auf einen Beamten loszugehen. Nachdem ein Polizist eine Warnschuss abgegeben hatte, ließ der Maskierte von seinem Vorhaben ab. Die Beamten bedeuteten den Tätern, sich auf den Boden zu legen. Mithilfe inzwischen eingetroffener Verstärkung konnten die Männer festgenommen werden.

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